2016: GP Mutschellen, Rudolfstetten (CH)

Kalt, nass, dreckig, aber trotzdem ein cooler Tag. So kann man den 7. GP Mutschellen vom 1.Mai 2016 kurz beschreiben. Aber fangen wir vorne an. Das schlechte Wetter zeichnete sich schon vor einigen Tagen ab und alle Hoffnungen auf ein paar wenige Sonnenstrahlen wurden spätestens am Sonntagmorgen zerstreut. Das Gute war, dass man sich schon zuhause mit den nötigen Schutzvorkehrungen ausstatten konnte. Also starteten wir früh morgens Richtung Rudolfstetten und machten uns mit den gut verpackten Kameras an die Arbeit. Auch das Schuhwerk wurde den Witterungsverhältnissen angepasst.

GP Mutschellen 2016: Ela Lehmann

GP Mutschellen 2016: Ela Lehmann im Morast

Das schlechte Wetter trübte die gute Stimmung nicht, überall verspürte man Freude über den bevorstehenden Anlass, auch wenn man da und dort etwas Skepsis wahrnahm. So verzichtete Reto Meisel mit seinem 700 PS starken Mercedes SLK 340 auf den ersten Lauf und meinte, wenn es die Strassenverhältnisse zulassen, fahre er im zweiten Lauf, aber sehr zurückhaltend. Schwer vorzustellen, wie das bei idealen Bedingungen ausgeschaut hätte. Auch im Team von Roger Bolliger hatte man ein etwas ungutes Gefühl, der 300km/h schnelle Pontiac Trans Am mit einem 700 PS starken Aluminium Motor mit knapp 8,1 Liter Hubraum fühlt sich auf einem trockenen Rundkurs bedeutend wohler als auf einer nassen Bergstrecke. Roger aber bewies seine Fahrkünste eindrücklich, er hetzte das Motorradgespann von Herbert und Hansruedi Huwyler gehörig den Berg hinauf und schloss vor der Zielkurve sogar noch auf die beiden vor ihm gestarteten MonacoKart’s auf.

GP Mutschellen 2016 Rudolfstetten - Friedlisberg

GP Mutschellen 2016: Roger Bolliger mit seinem Pontiac Trans Am am Start.

Die doch in ansehnlicher Zahl angereisten Zuschauer sahen diese spektakulären Fahrten von Reto Meisel und Roger Bolliger natürlich besonders gerne. Auch sonst wurde für viel Unterhaltung gesorgt und viele bekannte Fahrer aus der Rennsportszene waren am Mutschellen anwesend. Philippe Siffert war mit dem Lotus 24 Formel 1 von 1962, mit dem einst sein Vater Jo Siffert Rennen bestritt, am Start. Peter Studer aus dem benachbarten Widen, der dieses Jahr für die Organisation im Fahrerlager zuständig war, hat den Wagen zur Verfügung gestellt. Ein weiterer Wagen aus dem Besitz von Peter Studer ist der Lotus 20 Formel Junior von 1961, mit dem Jo Siffert damals Eurpameister wurde. 54 Jahre später gelang das Bruno Weibel, er wurde 2015 ebenfalls Europameister. Auch dieser wertvolle Rennwagen konnte am Mutschellen bewundert werden, natürlich mit Bruno Weibel am Lenkrad.

GP Mutschellen 2016 Rudolfstetten - Friedlisberg

GP Mutschellen 2016: Peter Studer (links) und Bruno Schaffner (rechts) geben letzte Instruktionen an Philippe Siffert. Rechts oben schaut Bruno Weibel interessiert zu.

Eine heisse Angelegenheit im wahrsten Sinne des Wortes war ein ganz spezielles Gefährt, das vom Garagisten Louis Frey aus Muri gebaut wurde. Er nennt ihn einfach Gaggenau-Rolls Royce. Auf einem Chassis von 1937 steht ein Flugzeugmotor mit dem imposanten Hubraum von 27 Litern. Aus den kurzen Auspuffrohren schiessen gewaltige Stichflammen. Daneben sind die American La France mit 14,5 Litern Hubraum fast bescheiden. Man könnte fast endlos die Attraktionen und interessanten Fahrzeuge und Fahrer aufzählen. Sieht man sich das Programmheft an muss man allerdings feststellen, dass es doch einigen zu nass und das Risiko zu gross war. Eigentlich schade, aber man muss das akzeptieren und respektieren. Es waren schwierige Verhältnisse, vor allem auch für die Motorradfahrer.

GP Mutschellen 2016

GP Mutschellen 2016, Seitenwagengespann in der Haarnadelkurve

Es war aber ein gelungener und hervorragend organisierter Anlass, der ohne Zwischenfälle über die Bühne ging, selbst unsere Kameras haben wir noch (vor 2 Jahren wurde uns leider eine gestohlen, mitsamt der Speicherkarte und etwa 1‘000 Bildern). Kleinere Missgeschicke gibt es immer. So riss beispielsweise beim Abladen des gelben Schiessers von Heinz Peterhans ein Haken und ein Teil der Aufhängung am Rennwagen brach in der Folge. Heinz fuhr in die Werkstatt, hat die Schweissanlage in Betrieb genommen und konnte bereits den 2. Lauf fahren.

GP Mutschellen 2016: Defekte Aufhängung am Schiesser von Heinz Peterhans

GP Mutschellen 2016: Defekte Aufhängung am Schiesser von Heinz Peterhans

Zur Unterhaltung beigetragen haben auch die beiden Speaker Elio Crestani und Bernhard Taeschler. Auch die Leute an der Strecke haben tolle Arbeit geleistet, denn ohne die wäre ein solcher Anlass niemals möglich. Rennleiter Sepp Ludin, Starter Walter Gigli sowie die vielen Streckenposten waren immer Herr der Lage.

GP Mutschellen 2016 Rudolfstetten - Friedlisberg

GP Mutschellen 2016: Sepp Ludin (Rennleiter), Walter Gigli (Starter), Ueli Schneiter (Rennleiter Arosa ClassicCar und andere), Fredi Vollenweider (Dream-Cars) vlnr.

Zwischen den Läufen hatte der Jensen und der Marcos Club die Gelegenheit, ihre Fahrzeuge auf der Strecke dem Publikum zu präsentieren. Auch die sogenannte Ortsgruppe konnte die Strecke zweimal befahren. Die kunterbunte Mischung dieser Fahrzeuge bot einen interessanten Kontrast zu den Renn- und Sportwagen.

Vielen Dank an alle, es hat uns wieder riesig Spass gemacht und wir freuen uns auf 2018. Jetzt muss nur noch jemand Petrus zur Einsicht bringen, dass an einem Oldtimerevent die Sonne scheinen muss.

Weitere Infos sowie Startlisten gibt es beim Veranstalter www.gpmutschellen.ch

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