Vernasca Silver Flag. 3 Worte, unter denen sich Viele nichts vorstellen können. Das ging auch uns bis vor wenigen Jahren so. Wir hörten aber da und dort von diesem Event und machten uns kundig. Es ist ein ‘Bergrennen’ für historische Autos in Norditalien, ca. 30km südlich von Piacenza. Das interessierte uns natürlich und so entschieden wir uns, die immerhin 21. Austragung zu besuchen und fuhren am Freitag, dem 17. Juni, nach Castell’ Arquato – und es hat sich wirklich gelohnt. In Castell’ Arquato ist das Fahrerlager und so trafen wir die Teilnehmer, darunter sehr viele Schweizer, bei den Vorbereitungen.

Nach der Streckenbesichtigung und der Evaluation von geeigneten Standorten bezogen wir unser Hotel und machten uns am Samstagmorgen an die Arbeit. Der Start war in Castell’ Arquato und führte in einer etwa 4 Kilometer langen fast geraden Strasse nach Lugagnano, wo die eigentliche etwa 5 Kilometer lange Strecke hinauf nach Vernasca begann. Die kurvenreiche Strecke bot einen grandiosen Ausblick ins Tal, allerdings konnten nur wir Fotografen den Ausblick geniessen, denn die Strecke verlangte ein hohes Mass an Konzentration.

Vernasca Silver Flag 2016, Bergstrecke unten, 1. Lauf

Bei eigentlich schönem Wetter dachte niemand an Regen, der war auch nicht vorhergesagt, aber eben, er kam trotzdem. Ein heftiger Gewitterregen sorgte für extrem schwierige Bedingungen und so wurde der erste Lauf nach 120 von 200 Fahrzeugen abgebrochen. Eine richtige Entscheidung, denn Sicherheit geht vor. Erst nach dem Mittagessen wurde dann der zweite Lauf ausgetragen.

Vernasca Silver Flag 2016, Bergstrecke unten, 1. Lauf. Ein heftiger Gewitterregen verursachte den Abbruch des 1. Laufes

Das Wetter besserte sich aber schnell und der zweite Durchgang konnte mit einer kleinen Verspätung gestartet werden. Auch die Kleider waren rasch wieder trocken und der Nachmittag war angenehm mild und der erste Tag konnte ohne Zwischenfälle ‘ins Trockene’ gebracht werden. Am Sonntag fand dann nur ein Lauf statt, der um 10.30 Uhr gestartet wurde. Der Start erfolgte jeweils alle 30 Sekunden und nach der Zielankunft in Vernasca wurden alle gut 200 Fahrzeuge geschlossen wieder zurückgeführt. Am Sonntag gab es ganz oben in Vernasca auf dem Platz des Kastells das Mittagessen und die anschliessende Preisverteilung. Das ging recht locker zu und her und die Stimmung war hervorragend, auch dank einigen illustren Persönlichkeiten, wie z.B. dem ehemaligen Formel 1-Fahrer Arturo Merzario, noch immer mit seinem legendären ‘Cowboy-Hut’ unterwegs.

Vernasca Silver Flag 2016, Siegerehrung in Vernasca. Links der ehemalige Formel 1-Fahrer Arturo Merzario, unverkennbar mit seinem Cowboy-Hut.

Eine grandiose Veranstaltung mit Fahrzeugen, vor allem italienischer Herkunft, die man in der Qualität sonst nur an der Mille Miglia sehen kann. Die diesjährige Auflage war der Marke Alfa Romeo gewidmet und entsprechend viele Raritäten dieser Marke waren vertreten. Der blaue TZ 2 von 1965 hat es uns besonders angetan – vielleicht auch, weil er eben blau und nicht rot ist.

Vernasca Silver Flag 2016, Dorfplatz Vernasca. Alfa Romeo TZ 2 von 1965 auf dem Dorfplatz in Vernasca

Hervorragend organisierter Anlass und ein wirkliches Oldtimerfest vom Allerfeinsten. Aus heutiger Sicht unverständlich, dass man nicht schon früher nach Vernasca gefahren ist. Aber wie sagt man – lieber spät als nie. Es bleibt die Freude auf nächstes Jahr. Der Veranstalter und Organisator ist der C.P.A.E – Club Piacentino Automotoveicoli d’Epoca. www.cpae.it und www.vernascasilverflag.it

In unserem Webshop stehen über 2’200 Bilder zum Download bereit. Eine kleine Auswahl gibt es hier in unserer Galerie.