DKW Monte Carlo Eigenbau von 1957

 

DKW Monte Carlo Eigenbau 1957

DKW Monte Carlo Eigenbau von 1957 im PS.SPEICHER

In einem Depot des PS.SPEICHER in Einbeck entdeckten wir ein kurioses Fahrzeug bei den DKW-Modellen. Es ist ein Eigenbau und man erkennt unschwer, dass da viele DKW-Komponenten Verwendung fanden. Ich konnte mich sofort erinnern, dass vor einiger Zeit auf Facebook Bilder dieses Einzelstücks gezeigt wurden. Also machte ich mich auf die Suche und fand folgende Informationen von Niels Krüger vom 11. September 2012:

Auf dem Fahrwerk eines DKW 3=6, Baujahr 1957, baute sich ein Invalide diese Sonderkarosserie mit Panorama-Frontscheibe und Heckflossen. Er arbeitete 4 Monate daran. Fertig gestellt wurde der Wagen im Herbst 1961. Dach und Heckscheibe stammten original vom AU 1000 S, ebenso die modische Panorama-Frontscheibe. Der untere Teil der Karosserie wurde gegen eine pontonförmige Karosserie, Marke Eigenbau, ausgetauscht. Die Front zierte eine breite Kühlluftöffnung, in der auch die beiden Rundscheinwerfer saßen. Die Motorhaube wurde gekrönt durch eine Lufthutze, deren Lufteintritt mit vielen Chromleisten verziert wurde. Scharfe Kanten schmückten die Oberkante der vorderen Kotflügel. Das Heck beherrschte, ähnlich dem 1000 Sp, hohe Heckflossen und runde Rücklichter. Der in Wiesbaden gebaute Wagen in origineller Zweifarben-Lackierung galt als Schmuckstück zu jener Zeit.

DKW Eigenbau 1956

Das Bild des Facebook-Posts von 2012

Es war lediglich ein kleines unscharfes schwarz/weiss-Bild dabei (siehe oben), aber man erkannte das Fahrzeug sofort. Das war aber nicht der Post, den ich in Erinnerung hatte. Es war sogar ein Link auf eine ebay-Auktion dabei. Also suchte ich weiter auf Facebook und wurde tatsächlich fündig. Am 14. Oktober 2015 teilte Gerald Schadendorf diese Auktion. Verkauft wurde der Wagen für EUR 15,001.00. Man findet sogar noch die damalige ebay-Auktion.

Die ebay-Auktion 

 

Bericht von Alexander Koch 28.04.2017 in der Auto Zeitung

Dieser DKW F93 ist der wohl unbekannteste, hässlichste und seltenste Audialler Zeiten. So viele Attribute hat wohl kaum ein Auto zuvor auf sich vereint.

“Hä, was ist das?” Kam angesichts dieses wirklich schrägen Audi diese Frage als Erstes in den Sinn, ist es eine nur sehr natürliche Reaktion. Der Audi wirkt, als sei er aus Teilen verschiedenster Autos willkürlich zusammengestellt worden. Und passt dadurch in keine bekannte Schublade mehr rein. Weder ist der Audi ein Auto Union 1000 – der hatte kein amerikanisch angehauchtes Heck –, noch ist es der zweisitzige Ableger Auto Union 1000 SP. Um zu klären, um welchen Audi es sich schließlich handelt, müssen wir einen großen Schritt in die Vergangenheit wagen. Der trägt uns ins Jahr 1957. Aus dieser Zeit stammt nämlich das Typenschild dieses mysteriösen DKW. Hinter diesem Namen versteckt sich übrigens eine Marke des Herstellers Auto Union – der Zusammenschluss der vier Fabrikate Audi, DKW, Horch und Wanderer. Zurück zum DKW, der 1957 mit der Fahrgestellnummer 66555613 das Werk verließ. Der spezielle Auftritt aber kam erst später hinzu. Bereits 1969 tauchte dieser DKW F93 – dann schon mit dem Umbau – erstmalig in einem Buch auf, wurde dort aber noch als Auto Union S bezeichnet. Was nachweislich nicht stimmt, wie der Auto-Union-Veteranen-Club auf Nachfrage eines Automediums bestätigte.

Galerie der damaligen Bilder bei ebay:

 

Nun also steht der DKW im Depot des PS.SPEICHER und ist dort sehr gut aufgehoben. Ob er je restauriert wird ist fraglich. Eigentlich sieht er nicht einmal so schlecht aus wenn man bedenkt, dass der Wagen damals in Handarbeit entstanden ist. Wir finden, man sollte das Auto so belassen wie es ist, denn man sieht und riecht hier wirklich noch die damalige Zeit. Hier die Bilder vom 22. Februar 2018.

[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]

3 Gedanken zu „DKW Monte Carlo Eigenbau von 1957

  1. Schön dass der Wagen eine gute Heimat gefunden hat. Da würde ich nur die Roststellen ausschleifen und geschickt beilackieren und ggf. die hintere Stoßstange dem Zustand der vorderen anpassen. Alles andere darf gerne so bleiben.

    • Das sehen wir genau so, der Wagen fasziniert so wirklich und wenn man den mit viel Aufwand restaurieren würde, wäre der Zustand sicher besser, als damals vom Erbauer geschaffen. Der war auch damals nicht perfekt in dem Sinne, versprüht aber sehr viel Charme.

      • Ich finde das Auto so wie es ist äußerst charmant. Die Selbstmördertüren sind cool und die Lösung mit den Rückspiegeln finde ich total klasse. Wenn da über die Kanäle noch Motorwärme abgeführt wird um die Spiegel im Winter Eis und beschlagfrei zu halten wäre das der Kracher.

Schreibe einen Kommentar zu Fredi Vollenweider Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.