1000 MIGLIA, 13. bis 17. Juni 2023

Wir besuchten dieses Jahr wieder die 1000 Miglia, die vom 13. bis 17. Juni durchgeführt wurde. Der Termin wurde vom Mai in den Juni verlegt und es wurde ein weiterer Tag angehängt. Der Start erfolgte bereits am Dienstag um 12.30h wie gewohnt an der Viale Venezia. Die Tage zuvor fanden im BRIXIA-Center in Brescia die Wagenabnahmen statt.  Man bezeichnet die 1000 Miglia auch als das schönste Rennen der Welt. Ob diese Aussage stimmt ist schwer zu beurteilen. In den letzten Jahren ist der Event, der mittlerweile über 5 Tage dauert, eigentlich nur noch eine gigantische Kommerzveranstaltung und kein Rennen mehr. Die alte echte 1000 Miglia, wie sie von 1927 bis 1957 gefahren wurde, war echter und harter Rennsport, ob da die Schönheit eine Rolle spielte, mag bezweifelt werden. Stirling Moss und Denis Jenkinson brauchten bei ihrer Rekordfahrt 1955 für die Strecke von Brescia nach Rom und zurück genau 10 Stunden, 7 Minuten und 48 Sekunden. Der Mercedes 300 SLR mit der legendären Startnummer 722 war sicher nicht für komfortable Fahrten gebaut. Ob man bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von knapp 160 km/h mit diesem Auto diese gut 10 Stunden als schön empfindet, darf bezweifelt werden. Aber da gehen die Ansichten wohl auseinander oder man könnte sagen, dass es das schönste Rennen für die Zuschauer ist. Wie auch immer, faszinierend ist der Event auf jeden Fall. Wie eingangs erwähnt, dominierten italienische Rennwagen, vor allem Alfa Romeo und auch Ferrari. Die Marke aus Maranello konnte von den 11 Rennen nach dem Zweiten Weltkrieg 8 für sich entscheiden und dominierte die 1000 Miglia klar. Zu Ehren dieser Erfolge wird eben seit einigen Jahren das Ferrari Tribute durchgeführt. Kein Rennen auf Zeit, vielmehr geht es um Präzision und Genauigkeit. Wer beispielsweise einen Stempelposten verpasst, kassiert Strafpunkte.

Mille Miglia 2023, Start in Brescia

Den ersten Stempel gibt es beim Start auf der Piazza della Vittoria mitten in der Altstadt von Brescia.

Am ersten Tag, dem Dienstag, fahren die Teilnehmer durch Brescia mitten in die Altstadt auf die Piazza della Vottoria. Früher standen die Fahrzeuge auf den Plätzen in der Innenstadt und fuhren dann hinaus zur Viale Venezia zum eigentlichen Start. Das wurde dieses Jahr auch geändert, die Teilnehmer fuhren von Norden her in die Stadt, dann um die Piazza della Loggia herum auf die Piazza della Vittoria, die mit rotem Teppich belegt war. Für die Zuschauer attraktiv, denn man kann bequem vom Gartenrestaurant aus die Fahrzeuge beobachten, vorausgesetzt man findet einen freien Sitzplatz. Mit den ersten Teilnehmern setzte auch der angekündigte Regen ein, der aber nicht sehr stark war und glücklicherweise auch bald wieder aufhörte. Wie erwähnt erfolgte der Start auf der Viale Venezia stadteinwärts, die Route führte dann wieder weg von Brescia Richtung Verona zum ersten Kontrollpunkt in Sirmione am Gardasee. Wir folgten dem Tross, trafen aber so spät ein, dass wir auch die hinteren Startnummern nicht mehr sahen. Wir blieben dann bis Freitagmorgen in Sirmione. Für die Teams ging die erste Etappe noch ein ordentliches Stück weiter, nämlich über Bovolone und Ferrara nach Cervia Milano Marittima an der Adria. Die 2. Etappe führte dann nach Rom, dem südlichsten Punkt der 1000 Miglia. Am 3. Tag ging es von Rom wieder nordwärts über Siena, Pistoia und Modena nach Parma. In die 4. Etappe von Parma nach Mailand klinkten wir uns dann wieder ein, wir fuhren am Nachmittag nach Novara im Piemont, wo wir auch die Teilnehmer des Ferrari Tribute fotografierten.

1000 Miglia 2023, 13. bis 17. Juni. Ankunft am 16. Juni in Novara

Am frühen Abend trafen die ersten Teilnehmer in der Altstadt ein und wurden von den begeisterten Zuschauern empfangen. Nachdem der Stempel auf der Karte war ging die Fahrt weiter zum Schlussort der 4. Etappe, Mailand. Nach den ersten rund 100 Fahrzeugen verliessen auch wir Novara und fuhren auf direktem Weg zum weltbekannten Dom. Wir trafen pünktlich ein, obschon der Abendverkehr in Mailand nicht gerade entspannend war, und konnten nochmals alle Teams treffen. Auf einer Bühne wurde jedes Fahrzeug präsentiert, was bis gegen 22.30 Uhr dauerte. Für uns war dann auch die 1000 Miglia 2023 zu Ende. Die 5. und letzte Etappe war dann relativ kurz, es ging von Mailand zurück zum Startort Brescia. Ob die diesjährige 1000 Miglia so schön war wie in den Vorjahren, wegen des zusätzlichen Tags vielleicht noch schöner? Wir wissen es nicht, aber wir hörten mehr negative Stimmen als auch schon. Die Akzeptanz in der Bevölkerung scheint nicht mehr die gleiche zu sein, viele Italiener beklagen die Arroganz des Veranstalters. Tatsächlich mussten auch wir dieses Jahr diese Feststellung machen. Trotz offizieller Akkreditierung und Media-Pass durften wir viele Bereiche nicht mehr betreten. Vor allem vor dem Start auf der Viale Venezia standen die Zuschauer auf beiden Seiten der Strasse dichtgedrängt. Das war dieses Jahr ganz anders. Selbst vor der grossen Bühne gab es freie Plätze, früher undenkbar. Auch entlang der Strecke, wo die Fahrzeuge auf den Start warteten, gab es grosse Lücken. Ob das am um einen Tag vorverschobenen Start lag, darf bezweifelt werden. Uns als Zuschauer und Fotografen hat es jedenfalls gefallen und da wir sowieso in Norditalien unterwegs waren, hielt sich der Aufwand in Grenzen. Alle weiteren Informationen kann man auf der Webseite des Veranstalters abgerufen werden.

Fredi Vollenweider, Ela Lehmann, 23.06.2023

Ein Healey Silverstone in der Abendsonne vor dem imposanten Dom in Mailand.

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