9. arbon classics, 25. und 26. Mai 2024

 

Am Wochenende vom 25. und 26. Mai 2024 fand in Arbon am Bodensee die 9. arbon classics statt. Es ist ein Oldtimertreffen der Superlative, denn alle 2 Jahre wird die Stadt Arbon zum Schauplatz für eine faszinierende Reise durch Strassen, Gewässer, Schienen und Lüfte vergangener Epochen, von 2km/h bis 1700 km/h ist alles dabei. Das Gelände um das Saurer Museum bietet wirklich ein Maximum an Vielseitigkeit. Man hat die Möglichkeit, mit einem Dampfschiff eine Rundfahrt auf dem Bodensee zu machen, wer Angst hat, Seekrank zu werden, dem bietet sich die Möglichkeit, mit dem Dampfzug eine nostalgische Fahrt zwischen Arbon und Romanshorn zu unternehmen. Man kann auch mit dem Prestige Continental Express im Stil des Orientexpress nach Arbon reisen. Oder aber so wie viele Besucher, mit dem eigenen Oldtimer. Organisiert wird die arbon classics vom gleichnamigen Verein, der mit seiner gleichnamigen Veranstaltung, die in der Regel alle zwei Jahre durchgeführt wird, diesen Teil der Geschichte von Arbon in Erinnerung rufen und auch erhalten will. Historische Fahrzeuge aller Art geben sich an diesem Treffen ein Stelldichein. Der Verein kann und wird auch andere Anlässe durchführen und unterstützen. Vorgesehen sind im Weiteren die Zusammenarbeit mit Organisatio­nen gleicher Zielsetzung und die Förderung von ähnlichen Projekten. Bleiben wir aber bei der arbon classics 2024. Die Wetterprognosen waren ganz gut, also stand einer gemütlichen Fahrt nach Arbon nichts im Weg. Bereits ab 09.00 Uhr ging es los, früh aufstehen lohnte sich. Wir hörten von Bekannten, dass schon vor dem Mittag das gesamte Areal komplett voll war. Das ist natürlich immer schade und bitter für die Betreffenden.

Arbon Classics 2024

arbon classics, Arbon, 25. und 26. Mai 2024. Erst am Nachmittag gab es wieder freie Plätze auf dem Gelände.

Was erwartete die Besucher und Teilnehmer in Arbon? So viel, wie wohl kaum an einem anderen Oldtimertreffen in der Schweiz. Aktuell liegen noch keine Zahlen vor, aber an den beiden Tagen dürften sicher um die 2’000 Fahrzeuge aller Art den Weg an den Bodensee gefunden haben. Wie viele Menschen sich auf dem Areal aufhielten, ist schwer abzuschätzen, aber es dürften über 15’000 gewesen sein. Der Eintritt war übrigens sowohl für die Teilnehmer als auch Besucher kostenlos. Es wurden Buttons verkauft für 5 Franken, was als kleinen Unkostenbeitrag angesehen werden kann. Wir besuchten den Event am Sonntag und verpassten somit eines der Highlights des Events, die Patrouille Suisse. Am Sonntag zeigte das PC-7 Team seine Flugkünste und es ist wirklich beeindruckend, mit welcher Präzision die Piloten ihre Maschinen steuern. Das PC-7 Team ist übrigens die grösste Turboprop-Kunstflugformation der Welt. Den Grundstein für das PC-7 TEAM legte die Luftwaffe in den 70er-Jahren, als mit zwei Pilatus P-3 simultan Akrobatik geflogen wurde. Nach der Einführung der Pilatus PC-7 1983 folgten Solovorführungen mit dem neuen, orange-silbrigen Trainingsflugzeug. Anlässlich der Meisterschaften der Fliegertruppen im Jahre 1987 beorderte der damalige Kommandant des Überwachungsgeschwaders, Oberst Hansruedi Ruesch, erstmals eine Formation mit neun PC-7 in die Luft. Als Gründungsjahr gilt jedoch das Jahr 1989, als das Team zu Gunsten der Jubiläumsfeier «75 Jahre Schweizer Flugwaffe» offiziell zusammengestellt wurde. Weitere Informationen zum PC-7 Team gibt es auf der eigenen Webseite. Das Bild verdeutlicht, wie nahe sich die Flugzeuge kommen, sie scheinen sich fast zu berühren.

PC-7 Team an der arbon classics 2024

arbon classics, Arbon, 25. und 26. Mai 2024. Eindrücklich, was das PC-7 Team am Himmel über dem Bodensee zeigte.

Neben de PC-7 Team wurden diverse andere Flugzeuge, teilweise aus dem Museum in Altenrhein, dem staunenden Publikum vorgeführt. Einer dieser Leckerbissen war die Junkers F13, sie war 1919 das erste Ganzmetall-Flugzeug der Welt. Die wenigen letzten Originale des «Oldtimers der Lüfte» finden sich nur noch in Museen. Jetzt gibt es exklusive Rundflüge mit zwei flugfähigen Nachbauten von Altenrhein aus. Verlassen wir nun den Luftraum und kehren auf den Boden zurück. Da gab es wirklich alles zu sehen, was ein Oldtimerherz begehren kann. Eine bunte Vielfalt an Klassikern, vom Fiat 500 bis zum Lamborghini Countach. Daneben eine Unmenge von alte Bussen, Lastwagen, Militärfahrzeugen und Traktoren. Für Freunde von Schweizer Lastwagen ist die Stadt Arbon natürlich untrennbar mit Saurer verbunden. Die Saurer AG, ehemals Adolph Saurer AG, ist ein 1853 in St. Gallen gegründeter Hersteller von Textilmaschinen und Fahrzeuggetrieben mit Sitz in Arbon. Saurer war zwischen den 1920er- und 1980er-Jahren vor allem für die Produktion von Nutzfahrzeugen, insbesondere Lastwagen, Autobussen, Trolleybussen und Militärfahrzeugen, bekannt. Die Geschichte der Firma ist von vielen Wechseln geprägt, es gibt keine kontinuierliche Entwicklung vom „Ostschweizer Kleinbetrieb zum internationalen Technologiekonzern“. Seit 2013 gehört Saurer zu einem chinesischen Konzern. Die Tradition aber lebt in vielen Fans, dem Oldtimer Club Saurer und dem Saurer Museum in Arbon weiter. Viele dieser alten Lastwagen stehen da, als hätten sie eben das Werk verlassen. Eines dieser Prachtstücke ist der Saurer von 1917 der Brauerei Schützengarten aus St. Gallen, der bis 1948 im Einsatz war. Der Oldtimer-Lastwagen hat einen 4-Zylinder-Benzinmotor mit einer Leistung von 45 PS und einen Hubraum von 7,7 Liter. Er erreicht eine Spitzengeschwindigkeit von 25km/h und hat eine Nutzlast von 4 Tonnen.

Saurer 1917 der Brauerei Schützengarten, St. Gallen

arbon classics, Arbon, 25. und 26. Mai 2024. Saurer 1917 der Brauerei Schützengarten. St. Gallen

Nutzfahrzeuge waren an der arbon classics in grosser Zahl vertreten. Ganz besonders imposant waren die etwa 10 und 8 kleinen Dampfwalzen und dampfbetriebenen Traktoren. Der grösste, die ‚Bertha‚, wiegt 16,5 Tonnen und dient auch als Generator. Früher wurden mit solchen Gefährten Karusselle und andere Geräte betrieben. Man staunt, was es alles braucht, damit so ein Monster fährt, das ist eine Wissenschaft für sich. Auch für diese Fahrzeuge sowie historische Baumaschinen gibt es einen eigenen Verein, der sich Swiss-Historik nennt. Schön, dass es auch für solche Nischenprodukte Fans und Liebhaber gibt, die sich für diese Sparte interessieren und einsetzen. Dabei gilt es zu beachten, dass die Restaurierung und der Unterhalt von solchen Fahrzeugen enorm aufwendig ist. 

Der Sonntag war schnell vorbei und man wird die arbon classics 2024 noch lange in sehr guter Erinnerung behalten. Wir sagen danke für diesen absoluten Spitzenevent und freuen uns schon jetzt auf 2026. Alle weiteren Informationen gibt es auf der Webseite der arbon classics.

Fredi Vollenweider, 27. Mai 2024

Besonders eindrücklich sind die Dampfwalzen und Traktoren

 

 

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Galerie 1

Galerie 2

 

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