ADAC Hockenheim Historic – Das Jim Clark Revival

 

Auf dem Hockenheimring in Baden-Württemberg fand vom 3. bis 5. Mai 2024 die 19. Hockenheim Historic – Das Jim Clark Revival, statt. Dieses Jahr aber war es nicht die BOSCH, sondern die ADAC Hockenheim Historic. Das spürte der ‚Konsument‘, sprich Besucher, nicht unmittelbar. Auch für uns Fotografen und Journalisten fand der Event im gewohnten Rahmen statt. Etwas, das funktioniert, soll man auch nicht ändern, ob BOSCH oder ADAC, spielt für den Besucher keine Rolle, Unterhaltung ist wichtig und die gab es in Hockenheim reichlich. Während drei Tagen wurde man verwöhnt mit Rennsport vom Feinsten. In insgesamt 9 Rennserien gab es für jeden Geschmack Leckerbissen auf der Strecke zu bewundern. Wir besuchen seit rund 3 Jahrzehnten Oldtimer-Rennsportevents und stellen fest, dass die Fahrzeuge immer jünger werden. Gab es vor über 20 Jahren noch ganze Rennfelder mit Vorkriegsfahrzeugen, sind diese heute nicht mehr am Start. Der einzige Vertreter dieser Gattung war der Riley Two Seater Sport Special von 1934, gefahren vom Schweizer Ruedi Siegrist. Aber so ist das, die Fahrzeuge wie auch das Publikum werden jünger, was aber durchaus nicht negativ zu bewerten ist.

ADAC Hockenheim Historic – Das Jim Clark Revival, 03. bis 05. Mai 2024. Der Schweizer Ruedi Siegrist mit dem einzigen Vorkriegsfahrzeug im Feld.

Uns sind vor allem am Samstag die sehr vielen Zuschauer aufgefallen, das hat man an einer Hockenheim Historic selten so gesehen. Die Tribüne in der Sachs-Kurve war voll, vor allem während den Läufen der ‚Tourenwagen Golden Ära‘. Das scheint die bevorzugte Rennserie zu sein, denn danach wurde der Lauf des Lotus Cup Europe ausgetragen und man beobachtete deutlich weniger Zuschauer auf der Tribüne in der Sachs-Kurve. Das scheint den Trend hin zu eher jüngeren Fahrzeugen zu bestätigen. Man fragt sich dann aber, ob das Wort Historic vielleicht auch etwas antiquiert ist. Man wird sehen, was die Zukunft bringt, Toleranz ist ganz wichtig, denn an einem Rennsportevent sollen alle Spass haben und auf ihre Kosten kommen. Das schafften die Veranstalter auch in diesem Jahr, der Event war wie immer hervorragend organisiert und verlief ohne nennenswerte Zwischenfälle. Ein toller Anlass, den wir wärmstens empfehlen können, auch der Veranstalter zeigt sich sehr zufrieden und schreibt:

Der Boom des historischen Motorsports setzt sich ungebremst fort. Die „ADAC Hockenheim Historic – Das Jim Clark Revival“ vom 3. bis 5. Mai 2024 war der beste Beweis dafür. Rund 33.000 Zuschauer gaben sich an den drei Veranstaltungstagen dem Genuss des Racings vergangener Tage hin – und dies trotz wechselhaften Wetters am Sonntag. Ergebnisse und motorsportliche Perfektion traten für einmal in die zweite Reihe. Viel wichtiger waren Emotionen, Geräusche, Gerüche, Geschmack und die Schönheit, die von Rennfahrzeugen ausgeht, bei denen die Form meist noch wichtiger war als die Funktion.

Von allem boten die knapp 400 Teilnehmer in neun Rennserien reichlich. Insbesondere der von Kaiserwetter geprägte Samstag sprengte alle Erwartungen. Volle Tribünen, Getümmel im Fahrerlager, annähernd 200 fleißige Medienvertreter vor Ort – an Superlativen fehlte es beim Debüt der beliebten Classic-Veranstaltung unter dem Namenspatronat des ADAC wahrlich nicht.

Und auch wenn die Ergebnisse bei der ADAC Hockenheim Historic mitunter nicht mehr als eine Randnotiz darstellen, so bedeutet das keineswegs, dass die automobilen Kostbarkeiten nicht artgerecht bewegt wurden. Im Gegenteil: Wenn bei den „Tourenwagen – Golden Ära“ mehr als 40 Tourenwagen aus den guten alten Zeiten von DTM, STW oder DTC von der Leine gelassen werden, werden auf der Piste keine Gefangenen mehr gemacht – schon gar nicht, wenn Haudegen wie Kris Nissen, Olaf Manthey, Harald Grohs oder Altfrid Heger am Lenkrad kurbeln.

Sachs-Kurve, Hockenheim, Historic

ADAC Hockenheim Historic – Das Jim Clark Revival, 03. bis 05. Mai 2024. Eine tolle Zuschauerkulisse in der Sachs-Kurve, vor allem bei den Läufen der Tourenwagen. Dazu beigetragen hat sicher das prächtige Wetter.

Der Hockenheimring ist ja nicht so weit weg von der Schweiz, deshalb trifft man auch immer viele Schweizer. Nicht nur als Besucher und Zuschauer, auch auf der Strecke sind die Eidgenossen jeweils gut vertreten. In der besonders attraktiven Serie DRM-Revival starteten Michael Kammermann und Roger ‚Röschu‘ Waber mit einem BMW M1. Röschu war mit dem BMW 528i Gruppe A Eggenberger gemeldet, entschied sich dann aber, den erst vor 3 Wochen erworbenen BMW M1 Procar einzusetzen. Die beiden Berner räumten richtig ab und strahlten mit ihren Pokalen um die Wette. Die detaillierte Rangliste zu allen Serien kann unter diesem Link abgerufen werden. Eine beliebte Serie ist die BOSS GP. BOSS steht für Big Open Single Seater, Rennwagen der Baujahre 1997 und jünger. Gegründet wurde diese sehr schnelle Rennserie vor 30 Jahren in England. Wir bekamen an einer exklusiven kleinen Tischrunde Einblicke in diese sehr interessante und spannende Serie des Motorsports, die richtiges Formel 1-Feeling aufkommen lässt. Keke Platzer stand nach dem Gespräch für die Beantwortung von Fragen zur Verfügung. Alle Informationen zur BOSS GP gibt es auf der eigenen Webseite. 

Keke Platzer, Manager der BOSS GP, gab einigen Fotografen und Journalisten Informationen zur Rennserie

Über den Boxen unter dem grossen Zeltdach gab es viele Sonderschauen, auch von Museen. Vertreten waren u.a. die Technik Museen Sinsheim und Speyer sowie der PS.SPEICHER aus Einbeck. Die 19. ADAC Hockenheim Historic – Das Jim Clark Revival wird in bester Erinnerung bleiben. Wer selber einmal richtigen Motorsport erleben möchte, merkt sich schon jetzt den 09. bis 11. Mai 2025, denn dann findet die 20. Ausgabe des Events statt. Man darf gespannt sein. Alle weiteren Infos zur ADAC Hockenheim Historic – Das Jim Clark Revival, gibt es auf der Webseite des Veranstalters.

Fredi Vollenweider, Ela Lehmann, 14. Mai 2024

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