Pfingsten – in der Welt der Oldtimerfreunde heisst das auch O-iO. Oldtimer in Obwalden. Ein Anlass, den es mittlerweile seit einem Vierteljahrhundert gibt. Auch DREAM-CARS.CH gibt es seit 25 Jahren und 25 Jahre sind auch wir am O-iO und fotografieren diesen Event, der wohl in dieser Form einmalig ist. Es ist ein Oldtimertreffen, aber vielmehr ein Volksfest, das tausende Besucher anzieht. Das O-iO 2024 war aber auch in anderer Hinsicht ein ganz spezielles. Ruedi Müller, der die Idee zu diesem Anlass hatte und mit seinem Team und Helfern jedes Jahr ein tolles Fest zaubert, war dieses Jahr ’nur‘ als Gast anwesend. Grund ist eine Operation, die mit Komplikationen leider einen längeren Klinikaufenthalt erforderte, genau zu der Zeit, als die Vorbereitungsarbeiten auf Hochtouren liefen. Ruedi konnte das Spital verlassen, ist jetzt aber in der Reha. Wir sprachen am Morgen am Welcome Desk mit seiner Partnerin, Ruth Iseli, sie sagte, dass Ruedi angerufen hätte, er könne nicht kommen. Beim Verlassen des Gebäudes dann die grosse Überraschung, Ruedi stand vor der Türe. Einige Kilos hat er seit März verloren, aber sonst war er wie immer.
Das Erscheinen von Ruedi gab dem O-iO 2024 natürlich einen ganz anderen Charakter und trotz seiner Abwesenheit in den letzten Wochen leistete sein Team Grossartiges. Alles war perfekt organisiert und die 578 gemeldeten Oldtimer füllten den Ortskern von Sarnen schon relativ früh am Morgen. Viele Teilnehmer stellten fest, dass es noch nie so viele Besucher gab, es gab teilweise fast kein Vorankommen mehr. Auch wenn an Pfingsten am Gotthard und den anderen Richtung Süden führenden Pässen lange Staus entstehen, es gibt immer noch viele, die hier bleiben. Auftakt war wie immer der traditionelle Apéro vor dem Gemeindehaus. Viele treffen sich da zum ersten Mal, man hat Zeit zum Plaudern und Geschichten erzählen. Am O-iO herrscht kein Stress, es ist aber auch nie langweilig. Es gibt jeweils diverse Sonderausstellungen, dieses Jahr gab es eine stattliche Anzahl Feuerwehrfahrzeuge auf dem Schulhausplatz zu bewundern. Seit einigen Jahren findet für die Kids ein Seifenkistenrennen statt, das sich ebenfalls grosser Beliebtheit erfreut. Die Hauptattraktion am Samstag sind die Passagierfahrten auf einem Rundkurs in Sarnen. Für Besucher und Zuschauer stehen gewisse Fahrzeuge für die kleine Rundfahrt zur Verfügung. Besonders begehrt sind bei schönem Wetter natürlich die Cabriolets.
Wie eingangs erwähnt ist das O-iO ein Fest für Menschen, ein Treffpunkt, wo man sich austauschen kann, das Leben geniesst und Freude hat. Neben den Menschen sind aber die vielen Oldtimer der Anziehungspunkt, der viel Freude bereitt. Dabei ist die Vielfalt enorm gross, vom kleinen Fiat 500 bis zum mächtigen American La France, vom VW Käfer bis zum Ferrari F40 gab es für jeden automobilistischen Geschmack passende Fahrzeuge. Schön auch, dass am O-iO viele Vorkriegsfahrzeuge teilnehmen. Und wie immer sind viele historische Busse und Lastwagen unter den Teilnehmerfahrzeugen. Auch allerlei kuriose Fortbewegungsmittel konnten beobachtet werden. Eine besondere Rarität war ein croco, ein Geländefahrzeug, mit dessen Verkauf Ruedi Müller einst seinen Lebensunterhalt bestritt. Leider war dem Fahrzeug kein Erfolg beschieden, der Markt sah offenbar keinen Bedarf, was auch Ruedi trotz seiner Fähigkeiten nicht ändern konnte. Die ersten croco wurden mit einem Wankelmotor ausgerüstet, später wurden Fiat-, Kubota-, und Renault-Motoren verbaut. Die Fahrzeuge haben ca. 23 bis 28 kW Leistung. Es wurden ca. 60 Stück gebaut. Schön, dass es auch für diese Art von Fahrzeugen, die mittlerweile Oldtimer sind, Fans gibt. Hier gibt es weitere Infos zum croco.
Nachdem sich alle in einem der zahlreichen Restaurants mit einem Mittagessen gestärkt hatten, ging es nach den Passagierfahrten für die Teilnehmer auf eine Rundfahrt durch die Region von Sarnen, Kerns und Alpnach. Von Sarnen ging es über die Seifenkisten-Strecke hinauf zum bekannten Jugendstil-Hotel Paxmontana, wo man bei der Durchfahrt mit einer Tafel Schokolade verköstigt wurde. Weiter führte die Tour hinunter nach Sachseln und weiter über die Hohe Brücke. Die Hohe Brücke ist die höchste gedeckte und aus Holz gebaute Brücke in Europa. Sie befindet sich zwischen den Orten Flüeli-Ranft und Kerns und überquert die Schlucht der Grossen Melchaa in rund 100 Metern Höhe. Diese Schlucht ist aber so eng, dass man die Höhe bei der Überfahrt nicht wahrnimmt. Man muss aussteigen, dann erst erkennt man den Grund, weshalb die Brücke eben Hohe Brücke genannt wird. Zurück in Sarnen war der erste Tag aber noch lange nicht zu Ende. im Zentrum spielten zwei Bands und sorgten für Unterhaltung. In den Restaurants gab es auch wieder freie Plätze und man konnte den Abend gemütlich ausklingen lassen. In eigener Sache noch eine Anmerkung zur Gastronomie. Es gibt viele Restaurants in Sarnen, auch in den Seitenstrassen. Da ist man zwar etwas abseits, dafür aber ist es ruhiger. Wir planten um ca. 12.30h, mit vier Personen das Mittagessen einzunehmen. Auf vielen freien Tischen stand ein Schild mit der Aufschrift reserviert. Wir fragten, hatten aber keine Chance. Ich sagte dann zum Chef, dass wir auch drinnen essen würden. Daraufhin seine Antwort: Wenn Sie mir 3 oder 4 Personen für den Service bringen….Da weiss der gute Mann doch seit Jahren, dass an Pfingsten O-iO ist und es bei den doch guten Wetterprognosen viele Leute gibt. Da hätte ein Anruf bei einem Personalbüro genügt und das fehlende Personal hätte für diesen einen Tag zur Verfügung gestanden. Aber man jammert lieber, am Schluss womöglich noch über zu wenig Umsatz. Die einen lernen es eben nie und mit seiner doch sehr unpassenden Antwort auf meine Frage hat er sich keine Krone verdient 😉
Der Sonntag stand dann im Zeichen der Fahrt von Sarnen nach Engelberg, wo die Teilnehmerfahrzeuge auf dem Parkplatz, im Ortszentrum und vor dem Kurpark ausgestellt wurden. Anfänglich gab es etwas Verwirrung um die Zufahrtstrasse, zuerst hiess es, die Strasse sei für den normalen Verkehr gesperrt, dann wieder nicht und man musste umparken. Soweit kein Problem, es fand schlussendlich jeder seinen Standplatz. Auf dem Kiesplatz vor dem Kurpark gab es ein grosses Festzelt, wo für das leibliche Wohl gesorgt wurde. Am Nachmittag zerstreute sich die Oldtimerschar in alle Richtungen und die meisten traten die Heimreise an. Einige übernachteten nochmals in Sarnen und liessen ein wieder sehr schönes O-iO erst am Pfingstmontag ausklingen. Auch nach 25 Jahren hat das O-iO nichts an Attraktivität verloren – im Gegenteil. Das beweisen die sehr vielen Besucher, die eigens anreisten. Organisatorisch wieder absolut top. Auch wenn Ruedi Müller nur bedingt einsatzfähig war, sein Team hat wie gesagt Grossartiges unter erschwerten Bedingungen geleistet. Jetzt wünschen wir Ruedi eine rasche Genesung und auf das er bald wieder mit vollem Einsatz seine Projekte umsetzen kann. Ein herzliches Dankeschön an alle Beteiligten. Weitere Infos gibt es auf der Website vom O-iO.
Fredi Vollenweider, Ela Lehmann, Pfingstmontag, 20. Mai 2024
Wie immer gibt es alle Bilder auch in unserem Shop
Galerie 1
Galerie 2
Galerie 3
Danke Ela und Fredi für die tollen Fotos. Ein super Event, den ich auch einmal besuchen muss mit meinem Fiat Graziani.
Hallo Werner
Ja, Du musst Dich nächstes Jahr unbedingt anmelden, ist ein wirklich toller Anlass mit super Stimmung.
Herzliche Grüsse
Fredi, Ela + Team DREAM-CARS.CH
Vielen Dank Fredi und Ela für den tollen Bericht und die vielen Top-Fotos.
Ruedi http://www.O-iO.ch
Sali Ruedi
Vielen Dank für das Kompliment, es hat uns sehr gefreut, dass wir Dich am O-iO persönlich begrüssen durften. Weiterhin gute Besserung und Dir ein schönes Wochenende. Herzliche Grüsse auch an Ruth.
Fredi, Ela + Team DREAM-CARS.CH