Zum 6. Mal fand am Samstag, 29. Juni 2024, der Oldtimer GP Brugger Schachen statt. Ein toller Anlass, der auf einer Insel in der Aare stattfindet. Das Areal heisst eigentlich Geissenschachen und ist nicht nur ein Naherholungsgebiet für Spaziergänger, es wird auch vielseitig genutzt durch Brugger Vereine. Es finden regelmässig diverse grössere Anlässe statt. Auf dem Gelände gibt es eine Rundstrecke, ein Pontonierhaus, Springgarten, Wiese, Schiessanlagen 50m und 300m, eine Tribüne sowie diverse Parkplätze. Das Gebiet ist öffentlich und wird auch durch das Militär genutzt. Rücksichtnahme und Verständnis untereinander ist deshalb hier besonders wichtig. Der motorsportähnliche Event Oldtimer GP Brugger Schachen findet alle 2 Jahre statt. Der Rundkurs weist eine Länge von rund 960 Metern auf. Von der Tribüne aus haben die Zuschauer einen guten Überblick über das Gelände. Gemeldet waren 105 Autos und 55 Motorräder,wie immer ist auch der FaBaM vertreten, dieses Jahr mit 26 Autos. Die Fahrzeuge waren im Innenfeld neben dem Festzelt ausgestellt. FaBaM steht für ‘Freunde alten Blechs aller Marken’, der Verein hat rund 200 Mitglieder, die insgesamt 57 verschiedene Marken vertreten. Neben Autos sind auch Traktoren und Motorräder willkommen. Das gibt eine interessante Zusammenstellung. Wer mehr zum FaBaM wissen möchte, kann diese auf der vereinseigenen Webseite nachlesen.
Eingeteilt waren die Teilnehmer in 8 Felder. Gestartet wurde der Event um 09.00 Uhr mit dem ersten Feld, gefahren wurde pro Feld jeweils ca. 15 Minuten, was etwa 12 Runden entspricht. Damit ein Maximum an Sicherheit gewährleistet werden konnte, fuhr vor jedem Feld ein Pace Car sowie hinter dem letzten Fahrer ein Schlussfahrzeug. Am Ende der Gegengeraden verlangsamte sich das Tempo und das Feld der Teilnehmerfahrzeuge schob sich wieder zusammen. Trotzdem fielen bei den Motorrädern einige Fahrer weit zurück, was das Feld einbremste, da das Pace Car auf das Schlussfahrzeug auffuhr. Thomas Kohler vom ACS musste einschreiten und bald war alles wieder unter Kontrolle und der Spass konnte weitergehen.
Besonders interessant am Oldtimer GP Brugger Schachen war die Vielfalt der Fahrzeuge. Vertreten waren Tourenwagen, Formelfahrzeuge, reine Rennwagen, Motorräder solo und mit Seitenwagen und der einzige Morgan Threewheeler von Kurt Kaufmann. Auch etliche Vorkriegsfahrzeuge konnten bestaunt werden, darunter zwei Giganten, der American La France von Marco Valmadre hat einen 4 Zylinder-Motor mit 9,5 Litern Hubraum. Fast dreimal so viel Hubraum hat ‘das Projekt‘, wie Louis Frey seinen Eigenbau nennt. Auf einem Gaggenau-LKW-Chassis sitzt ein aus einem Flugzeug stammende 12 Zylinder Motor von Rolls Royce mit einem Hubraum von 27 Litern. Zwischen diesen beiden Monstern kam sich Bruno Hürlimann mit seinem kleinen Austin Seven von 1934 fast ein bisschen verloren vor. Im Video unten kommt der Grössenunterschied der Fahrzeuge auch in bewegten Bildern gut zur Geltung. Den zahlreichen Besuchern wurde also viel geboten und es lief immer etwas auf dem Rundkurs. Die Zu- und Wegfahrt ins Fahrerlager erfolgt über zwei verschiedene Strassen, so entstehen keine Wartezeiten. Kaum hat das letzte Fahrzeug eines Feldes die Strecke verlassen, kommt bereits das erste der nächsten Gruppe. Speaker Elio Crestani stellte jedes vorbeifahrende Fahrzeug vor und konnte zu manchem eine interessante Geschichte erzählen. Sein Fachwissen ist enorm und sein Spruch ‘liebe Motorsportfreunde’ ist legendär. Ein guter und engagierter Speaker wie Elio einer ist, trägt viel zur guten Stimmung an einem Event bei.
Zu jedem einzelnen Auto oder Motorrad gäbe es eine spannende Geschichte zu erzählen. Stellvertretend möchten wir hier ein spezielles Fahrzeug erwähnen. Es ist der weisse Borghi. Die Brüder Michel und Philippe Borghi aus Les Diablerets bauten das Fahrzeug Ende der Sechzigerjahre. Das nur 90cm hohe – oder niedrige – Fahrzeug wird von einem 1300er-Motor aus der Alpine A 110 angetrieben. Am Oldtimer GP Brugger Schachen fuhr einer der beiden Schöpfer, Michel Borghi, das Fahrzeug. Es ist schön, dass das wunderschöne Coupé, das etwas an den Lamborghini Miura erinnert, noch immer an diversen Motorsportevents gezeigt und gefahren wird. Noch eine kleine Anekdote: Michel Borghi zeichnete den Borghi auf den Heckflügel von Bruno Gentilescas Mallock U2 MK8. Nicht nur auf der Strecke, auch im Fahrerlager war es sehr interessant, man konnte die Fahrzeuge aus nächster Nähe betrachten und mit den Fahrern fachsimpeln. Wettermässig passte es auch, es war zwar schwülheiss aber trocken, auf den späteren Nachmitttag war jedoch Regen und Hagel angesagt. Der blieb aber aus, dennoch verliessen etliche Teilnehmer und auch Besucher den Event, vielleicht wollte sich der eine oder andere auch in der Badi etwas abkühlen. Möglicherweise war auch das EM-Fussballspiel Schweiz gegen Italien ein Grund für das vorzeitige Verlassen. Es war jedenfalls wieder ein super toller Anlass, den OK Präsident Andy Küng zusammen mit seinem Team auf die Räder gestellt hat. Vielen Dank an alle. Alle weiteren Infos gibt es auf der Webseite des Veranstalters.
Fredi Vollenweider, Ela Lehmann, 01.07.2024
Video des Rennfelds 5
Sali Zämä
Vielen Dank für die super Bilder von meinem Datsun 510!
Da könnte das eine oder andere auch dieses Jahr wieder ein Poster Kandidat sein 😉
Ihr macht immer einen super Job! Es ist schön, dass wir in der Schweiz ein solch tolles Reporter Team haben!
Wir sehen uns beim nächsten Oldtimer Treffen oder Oldtimer Event.
Liebi Grüess
Jerome
Hallo Jerome
Danke für Deinen Kommentar und das Lob. So wie Euch das Fahren Spass macht, macht uns das Fotografieren Freude. Und auch die vielen tollen Menschen machen einen Event aus. Also, bis zum nächstem Mal irgendwo.
Herzliche Grüsse
Fredi, Ela und Team DREAM-CARS.CH
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