Im Hotel Meilenstein in Langenthal fand am Samstag, 12. Oktober 2024 wieder das von Peter Dätwyler organisierte Rennfahrertreffen statt. Über 180 Anmeldungen gingen ein, es gibt aber immer einige Teilnehmer, die einfach vorbeikommen, ohne Anmeldung, es dürften somit gegen 200 Teilnehmer gewesen sein. Das ist kein Problem, denn im Meilenstein gibt es genügend Platz und das Personal des Hotelbuffets kommt deswegen nicht gleich ins Schleudern. Das erste Rennfahrertreffen fand noch auf dem Gugelmann-Areal in Roggwil statt, wo das RACE-INN, die attraktivste und grösste Elektro – Benziner Indoor Kartbahn der Schweiz untergebracht ist. Peter Dätwyler war früher Geschäftsführer und so war es naheliegend, auf dieser Rennbahn ehemalige Rennfahrer zusammenzubringen. Schon 2001, bei der ersten Durchführung, war das Treffen ein grosser Erfolg, der bis heute anhält. Auf dem Gelände in Roggwil fand zudem jeweils im Dezember ein Teilemarkt statt, später dann am gleichen Tag noch einer im benachbarten Langenthal. Diese Events sind längst Geschichte. Peter Dätwyler übernahm später das Restaurant Flügerli auf dem Flugplatz in Bleienbach und in der Folge wurde das Rennfahrertreffen dorthin verlegt. Auch in Bleienbach finden bis heute regelmässig Oldtimertreffen statt, jeweils mit einem bestimmten Thema. Zu seiner Pensionierung gab Peter das Restaurant in andere Hände, organisiert aber seit einigen Jahren das Rennfahrertreffen im Hotel Meilenstein in Langenthal. Ein idealer Ort mit ausreichend Platz und ebenfalls einem engen Bezug zur Rennerei, denn im Obergeschoss ist die Rennwagensammlung von Jo Vonlanthen untergebracht.

Rennfahrertreffen im Hotel Meilenstein, Langenthal, 12. Oktober 2024. Die Rennwagensammlung im Obergeschoss
Das Rennfahrertreffen ist Begegnungsort wo man ausreichend Zeit für Gespräche und Erinnerungen hat. Erinnerungen, die auch in Bildern festgehalten wurden. An einer langen Leine waren viele dieser Bilder aufgehängt und über jedes könnte man eine Geschichte schreiben. Die Geschichten hörte man dann vor allem während des Mittagessens und es sind immer Geschichten, über die man heute lacht. Das war damals vielleicht nicht immer so, aber das ist eben die Vergangenheit, die an einem Treffen wie diesem da und dort wieder auflebt und in Erinnerung gerufen wird. Überrascht waren wir über den Besuch von Helmut Kalenborn. Die motorsportliche Karriere des am 2. April 1940 im rheinischen Straßfeld Geborenen begann Anfang der siebziger Jahre. Der gelernte Mechaniker nahm an nationalen und internationalen Rundstrecken- und Bergrennen in Deutschland, Luxemburg, Belgien in den Niederlanden sowie in der Tschechoslowakei teil. Mit einem NSU-Brixner-Bergspider gelang Kalenborn beim ADAC-500-km-Eifelpokal-Rennen am 3. September 1972 der internationale Durchbruch. Bis 1975 startete er in zahlreichen Rennen auf dem Nürburgring, in Hockenheim sowie auf den Flugplatz-Kursen Mainz-Finthen und Diepholz. Als er ab Mitte der Siebzigerjahre auch Formel-Super-Vau-Rennen bestritt, zählte unter anderem der spätere Formel-1-Weltmeister Keke Rosberg zu seinen Gegnern. 1980 und 1981 nahm er mit Chevron B42-BMW und March 752-BMW M12 an der Formel-2-Europameisterschaft teil. Im Urlaub auf Mallorca lernte er die Balearische Bergmeisterschaft kennen, fuhr 1983 erstmals die Saison und gewann das Championat. 1996 und 1997 war er Sportler des Jahres auf den Balearen, 2002 wurde er zum neunten Mal Bergmeister. Seit 2014 erinnert eine vom Balearischen Motorsportverband aufgestellte Gedenktafel an die sportlichen Erfolge des Deutschen, der aktuell im Ruhestand auf Mallorca lebt und auch unter dem Namen ‚Bergkönig von Mallorca‘ bekannt ist.

Rennfahrertreffen im Hotel Meilenstein Langenthal, Samstag 12. Oktober 2024. Helmut Kalenborn, der seit vielen Jahren auf Mallorca lebt.
Helmut hatte also eine lange Anreise und wie könnte es anders sein, als ehemaliger Rennfahrer reiste er mit dem Auto an. Natürlich besucht er während seines Aufenthaltes noch den einen oder anderen Bekannten aus vergangenen Tagen. Eine noch viel weitere Anreise hatte einer, der sein ganzes Leben dem Rennsport widmete. Es ist Ueli Schneiter. Ueli begann seine Karriere im Rennsport 1981 als Streckenposten, später wurde er Parkchef, dann Streckenchef. Ausserdem war er 25 Jahre tätig bei Auto Sport Schweiz im Komitee Strecke und Sicherheit. Während seiner Karriere prägte er grosse und bekannte Rennen, von Formel bis Tourenwagen, er hat das ganze Programm mitgemacht. In den besten Jahren 1992/93 war er bis fünf Mal im Jahr als Rennleiter tätig. Ueli hatte neben seinem Beruf sehr viel erlebt und eine Menge Leute kennen gelernt. Zusammen mit namhaften Ehrenmitgliedern wie Peter Sauber, Clay Regazzoni und Jo Siffert war er einst Teil des grössten Rennclubs der Schweiz – dem Formel-Rennsport-Club (FRC) und bildete zwölf Jahre lang als Kursleiter Streckenposten aus. Seine letzten grossen Einsätze hatte er ab 2007 als Rennleiter an der jährlich stattfindenden Arosa ClassicCar. Seinen letzten Einsatz in Arosa hatte er 2022. Zwei Jahre zuvor brach Ueli seine Zelte in der Schweiz ab und wanderte aus nach Indonesien, wo er zusammen mit seiner Frau in Jakarta lebt. Ihn am Rennfahrertreffen zu sehen, hat uns ganz besonders gefreut.

Rennfahrertreffen im Hotel Meilenstein Langenthal, Samstag 12. Oktober 2024. Links Fredy Amweg, rechts Ueli Schneiter. Ueli nutzte seinen Besuch in der Schweiz zum Besuch des Rennfahrertreffens.
Der Tag ging wie immer schnell vorbei und man machte sich mit vielen Eindrücken auf den Heimweg. Ganz herzlichen Dank an Peter Dätwyler, seine Frau Tay, (rechts, links Ela Lehmann) Judith Weber, Sepp Ludin, (mit schwarzer Weste) Max Kilchenmann, Urs Hauenstein (Mitte) und alle anderen Helfer.
Fredi Vollenweider, Ela Lehmann, 12. Oktober 2024
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