Der ENERGY PARK in Laupersdorf dürfte mittlerweile jedem ein Begriff sein, wenn nicht, hier kurz eine Zusammenfassung: Martin Jaggi begann schon in seiner Jugend mit dem Sammeln von alten ausrangierten Tanksäulen. Er bekam diese damals meistens geschenkt, denn die Besitzer waren froh, dass jemand diesen Schrott abholte. Schnell wurde daraus eine richtige Sammelleidenschaft, die bis heute anhält. Mittlerweile besitzt Martin Jaggi über 600 alte Tanksäulen und die wahrscheinlich grösste Sammlung der Welt. Einen Teil davon kann im ENERGY PARK in Laupersdorf besichtigt werden. Neben den Tanksäulen gibt es noch etwa 70 Fahrzeuge und allerlei technische Gerätschaften, Flugzeuge und Dinge, die einfach faszinierend sind. Im ENERGY PARK können aber auch Firmenanlässe und Seminare durchgeführt werden. Seit 2023 publiziert Martin Jaggi mit seinem Team das Lifestyle-Magazin ‘spirit’, das alle 2 Monate erscheint. Ergänzend zu diesem Magazin finden im ENERGY PARK ‘SPIRIT Talks’ zu einem bestimmten Thema rund um das klassische Fahrzeug statt. Das ist immer sehr interessant und auch unterhaltsam, denn beim anschliessenden gemeinsamen Mittagessen hat man viel Zeit für angeregte Gespräche.
Am 5. Oktober 2024 fand wieder ein SPIRIT Talk statt, Thema war ‘ein Leben für Jaguar’. Da muss man nicht lange überlegen, wer der Redner war. Klar, Jaguar-Spezialist Georg Dönni aus Roggliswil. Seit 44 Jahren widmet er sein Leben der britischen Marke Jaguar. Später kam seine Frau Simone dazu und mittlerweile ist auch Sohn Robin mit im Team. Wir kennen die Familie Dönni seit über 30 Jahren und waren gespannt, was Georg aus seinem Leben zu berichten hatte. Schwerpunkt war sicher seine Leidenschaft für Jaguar, wie könnte es auch anders sein. Wie so oft prägen Erlebnisse in jungen Jahren das spätere Leben, so auch bei Georg Dönni. Nach einer kaufmännischen Lehre in einem Jaguar-Betrieb keimte die Liebe zur Marke. Georg erwähnte, dass er während seiner Lehre wohl mehr Zylinderköpfe revidierte als der Werkstattleiter was zeigt, dass das Interesse für die Technik gross war. Das spürte man auch zu Beginn seines Vortrags, als er aus dem Leben des Jaguar-Gründers Sir William Lyons berichtete, der als junger Mann in vielen Bereichen nicht erfolgreich war, sich aber stets durchsetzte und schlussendlich erfolgreich war. Bereits im Alter von 22 Jahren gründete er seine Firma Swallow Sidecar Company, die sich auf den Bau von Motorrad-Seitenwagen spezialisierte. 1933 gründete Lyons die S.S. Cars Ltd und als erstes Auto folgte der S.S. 1, im Anschluss der S.S.90, der S.S.100 und dann kurz nach dem Krieg die berühmten XK Modelle 120, 140 und 150. Der junge Georg Dönni hatte so ein Vorbild und setzte sich nach seiner Lehre für die Marke ein. Er verschuldete sich mit 6’000 Franken und gründete seine eigene Firma und besuchte 2 Jahre lang eine Schule für Fahrzeugrestauratoren in England und 1988 war es dann soweit, seine Firma begann zu existieren. Die Firma wuchs schnell und schon bald wurden einige Mitarbeiter beschäftigt. Schwergewicht hat die Restaurierung von Fahrzeugen, aber auch die Ersatzteilversorgung ist ein wichtiger Bereich.
An gute Ersatzteile zu kommen ist manchmal schwieriger, als man denkt. Man bekommt einen Anruf, es wären Teile zu haben, hat aber keine Vorstellung, um was es genau geht. Georg erzählte ein Beispiel eines riesigen Lagers, das in Nizza in Gewächshäusern lagerte, natürlich unter nicht sehr optimalen Bedingungen. Kurzerhand flog er mit seiner Frau Simone nach Nizza um das Lager zu besichtigen. Schlussendlich kauften sie den Bestand und liessen alles in die Schweiz transportieren. Auf dem Bild oben sieht man einen kleinen Teil des gesamten Materials. Er erwähnte noch weitere Beispiele und man kann schwer erahnen, was es an Aufwand bedeutet, bis die Teile in der Schweiz sind, abgeladen, sortiert, eingelagert und bereit sind für den Verkauf. Ein wirklich immenser Aufwand, den ein Kunde in der Regel nicht sieht, aber froh ist, bedient zu werden. Georg und sein Team ist auch stolz, einige berühmte Jaguar restauriert zu haben, so der XK 120, der einst dem Filmstar Clark Gable gehört. Dieser Jaguar ist auch das einzige Fahrzeug, das zweifelsfrei als ein Auto aus Clark Gables Besitz dokumentiert ist. Georg hätte noch stundenlang interessante Geschichten zu erzählen gewusst, aber bekanntlich hat alles einmal ein Ende. Zum Schluss erwähnte er noch sein nächstes grosses Projekt, das ist die Suche nach einem geeigneten Nachfolger. Für Firmen wie die Dönni Classic Car AG eine sehr schwierige Aufgabe, denn der Firmenname ist eng verbunden mit der Person Georg Dönni, da hat es ein Nachfolger sehr schwer, selbst wenn es der eigene Sohn wäre. Da gilt es also, sehr gut und seriös zu sondieren, denn auch die bestehende Kundschaft muss einen neuen Inhaber oder Geschäftsführer akzeptieren. Georg wird es aber gelingen, seinen Betrieb in neue Hände zu übergeben, wird aber im Hintergrund sicher noch diverse Geschäfte erledigen oder begleiten. Ein spannender und interessanter Vormittag ging zu Ende und wir wünschen der Dönni Classic Car AG weiterhin viel Erfolg. Vielen Dank.
Fredi Vollenweider, 5. Oktober 2024