Musée Peugeot in Sochaux, Besuch 25.04.2025

Peugeot ist der älteste Hersteller von Automobilen. Der Ursprung der Marke bzw. des Namens Peugeot geht bis in das 15. Jahrhundert zurück. Zu Beginn befasste man sich mit der Pech-Herstellung und im Jahr 1810 wurde auf dem Gelände der Firma Peugeot eine Eisengiesserei aufgebaut und es wurde mit der Herstellung von Sägeblättern, Uhrfedern und Korsettstäben begonnen. Die Symbole auf den Werkzeugen wie Löwe, Halbmond, Stern usw. geben einen Hinweis auf die Qualität und die Härte des geschmiedeten Stahls. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts spezialisierte man sich auf die Produktion von Werkzeugen, Kaffeemühlen, Nähmaschinen und eine Vielzahl von Gebrauchsgegenständen wo guter Stahl wichtig war. Pfeffermühlen mit Peugeot-Mahlwerk sind noch heute die besten der Welt. Mit der Produktion von Automobilen befasste man sich bei Peugeot um 1885. Im Jahr 1888 wurde der erste Wagen gebaut, ein dreirädriges Vehikel mit einem Serpollet-Dampfmotor. Man strebte aber nach einem besseren Fahrzeug, das statt des Dampfmotors einen der neuen Ottomotoren erhalten sollte. Eigene Motoren konnte man aber bei Peugeot noch nicht bauen und so schaute man sich nach einem Lieferanten um. Armand Peugeot war in Kontakt mit Panhard & Levassor und im Jahr 1889 reiste Gottlieb Daimler nach Valentigney. Peugeot baute anfänglich die Daimler-Motoren in ihre Autos ein und schon bald wurden die Antriebsaggregate in Lizenz gebaut.

Besuch Peugeot Museum in Sochaux, 25.April 2025

Der erste richtige Peugeot, der Typ 2, entstand dann 1890. Es wurden 4 Exemplare gebaut und bis ins Jahr 1895 entstanden rund 250 Wagen mit Daimler Motoren. Das erste Automobil mit eigenem Peugeot Motor, der Typ 14, wurde im Jahr 1897 produziert. Vom im selben Jahr gebauten Typ 15 wurden immerhin 276 Wagen hergestellt. Ein bekanntes Exemplar aus den Anfängen der Automobilproduktion ist der Typ 4, der für den Bey von Tunis gebaut, aber nie abgeliefert wurde. Der Wagen steht heute im Peugeot-Museum in Sochaux.

Peugeot gab den Autos keine Namen, sondern Nummern. Das erste gebaute Dreirad hatte logischerweise die Nummer 1 und danach wurde bis zum Typ 190 im Jahr 1928 durchnummeriert. Dann kam die Wende mit der berühmten Null in der Mitte und die erste Modellbezeichnung lautete demzufolge 201. Peugeot liess  die dreistelligen Modellbezeichnungen mit der Null in der Mitte schützen, es darf bis heute kein Hersteller ohne die Einwilligung von Peugeot solche Zahlenkombinationen für seine Fahrzeuge verwenden. Aber keine Regel ohne Ausnahme, so gibt es beispielsweise den Bristol 403, den Trabant 601, den Tatra 603 und den Ferrari 308 um nur einige Beispiele zu nennen. Ferrari  verwies auf die Bezeichnung, die einen Hinweis auf die Motorisierung darstellte, das 30 für 3.0 Liter und die 8 für 8 Zylinder. Peugeot intervenierte aber bei Porsche, als der 901 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. War es eine späte Rache an Deutschland für die im Zweiten Weltkrieg zerstörten Produktionsanlagen? Auf jeden Fall musste die Null verschwinden und so haben alle Porsche Fans auf der ganzen Welt den 911er der Firma Peugeot zu verdanken. Porsche taufte das erste Modell nach dem 356er halt 912 und schon bald folge der berühmte 911er. Parallel zu den Automobilen wurden auch schon früh Motor- und Fahrräder gebaut, die sich bis heute grosser Beliebtheit erfreuen. In heutiger Zeit sind besonders Sportfahrräder und Motorroller im Angebot.

Diese ganze Geschichte fasst L’Aventure Peugeot in einem der schönsten Museen zusammen, es zeigt eindrücklich die Entwicklung der Motorisierung auf der Strasse. Wohl kein anderer Hersteller der Mobilität kann so etwas bieten. Absolut sehens- und erlebenswert. Durch den Betrieb unserer Online-Shops mit Ersatzteilen für klassische Peugeot haben wir eine spezielle Beziehung zu dieser Marke. Die teilweise Integrierung in den Stellantis-Konzern sehen wir nicht als sehr vorteilhaft. Aber heute zählt Umsatz und Ertrag mehr als solides Handwerk. Um so schöner ist es, sich die Erzeugnisse aus den vergangenen Jahrzehnten anzuschauen.

Fredi Vollenweider, Ela Lehmann, 25. April 2025

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