Am Wochenende vom 20./21. August 2016 fand der 4. Bergsprint Walzenhausen – Lachen für historische Fahrzeuge und Motorräder statt. Einmal mehr waren die Wetteraussichten nicht die besten und es kamen trotzdem über 9‘000 Zuschauer an die 2,1 km lange Strecke ins Appenzellerland, hoch über dem Bodensee gelegen. Leider blieb die Aussicht auf den sonst so blauen Bodensee meistens verwehrt. Das tat der guten Stimmung bei den Zuschauern und rund 200 Fahrern aber keinen Abbruch, es war ein herrliches Fest. Im Gegensatz zu einigen anderen ähnlichen Veranstaltungen und ‚Rennen‘, hat der Bergsprint Walzenhausen – Lachen aber einen historischen Hintergrund. Am 28. Mai 1907 wurde die erste Bergwettfahrt in der Ostschweiz von Altstätten im Rheintal hinaus auf die Ruppenhöhe ausgetragen. 28 Autos und 3 Motorräder nahmen damals teil. Aber das erste eigentliche Bergrennen fand dann am 17. Juli 1910 auf einer 6,5 km langen Strecke von Rheineck nach Walzenhausen-Lachen statt. Es gewann A. Borgeaud mit einem Cottin-Desgouttes, er brauchte für die Strecke 7 Minuten und 31 Sekunden – eine beachtliche Leistung mit der damaligen Technik und den Strassenverhältnissen. Mit einigen Unterbrüchen, teilweise kriegsbedingt, fand 1955 wegen des tragischen Unglücks in Le Mans das letzte Bergrennen in der Ostschweiz statt. Erst 1970 wurde auf der verkürzten Strecke wieder gestartet und am 9./10. August 1986 war dann mit dem 14. Bergrennen Walzenhausen – Lachen Schluss. 2007 fand dann das erste sogenannte Revival statt, das seither alle 3 Jahre durchgeführt wird.

Dieses Jahr waren mehr Fahrer am Start und es wurde jeweils 2 Läufe unmittelbar hintereinander gefahren. Der Zeitverlust aufgrund der Platzverhältnisse im Fahrerlager und das Bereitstellen am Vorstart kann so minimiert werden. Organisatorisch verlief alles perfekt, es kam nie Langeweile auf.

Am Start waren natürlich wieder viele bekannte Gesichter und Fahrzeuge, auch Prominenz war vertreten. Allen voran Marcel Fässler, der mit seinem Team 2011, 2012 und 2014 Le Mans gewann und 2012 FIA-Langstrecken-Weltmeister wurde. Er startete in Walzenhausen mit einem Audi Quattro Rallye Gruppe 4. Cyndie Allemann, die attraktive Rennfahrerin und Moderatorin aus Moutier, startete mit einem Mercedes AMG GT. Sie bewegte den schnellen Wagen am Limit, auch auf nasser Strecke – keinen Zentimeter verschenkte sie, hatte aber immer alles unter Kontrolle. Ebenfalls anwesend war der junge Dominic Schmitter, erst 22 Jahre jung. Er fährt mittlerweile in der Superbike-Serie, der Königsklasse der seriennahen Motorräder, mit einer 1000 ccm Kawasaki. In der Mittagspause jeweils am Samstag und Sonntag gab es eine Autogrammstunde mit den Stargästen. Ebenfalls als Star bezeichnen kann man den Speaker Elio Crestani, ebenfalls aus der Ostschweiz, der mit seinen immensen Kenntnissen das Publikum unterhielt und über jedes Gefährt und Fahrer detailliert Bescheid weiss – und das auswendig.

Schnell ging die Zeit vorüber und der 4. Bergsprint Walzenhausen – Lachen ist Geschichte. Es bleibt die Freude auf 2019. Infos vom Veranstalter gibt es unter www.bergsprint.ch.

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