ZCCA – Zurich Classic Car Award 2017

Jeweils in der zweiten Augusthälfte findet auf dem Bürkliplatz in Zürich der ZCCA, der Zurich Classic Car Award statt. Ein Concours d’Elégance mitten in der Stadt Zürich. Letztes Jahr nahmen wir mit unserem Peugeot 504 Targa Caruna selber teil, dieses Jahr wieder nur als Fotografen und Berichterstatter. Im Gegensatz zum Vorjahr zeigte sich auch das Wetter von seiner schönsten Seite, obwohl es bei bedecktem Himmel die besseren Bilder gibt. Die Bäume werfen Schatten auf die Autos, die dann auf den Bildern dunkel erscheinen. Aber was soll’s, gegen Sonnenschein hat schlussendlich niemand etwas.

Gut 50 Autos standen auf dem Bürkliplatz, natürlich alle herausgeputzt, man will bei der Jury ja einen guten Eindruck hinterlassen. Die Jurymitglieder bewerten jeweils im Zweierteam eine Gruppe von Autos nach verschiedenen Kriterien und vergeben Punkte. Dabei spielt natürlich auch die Historie eines Classic Cars eine Rolle, oder auch ein perfekter Erhaltungszustand oder eine Top-Restaurierung. Die Zuschauer und Besucher auf dem Bürkliplatz hatten die Möglichkeit ein Auto zu wählen, welches sie am liebsten mit nach Hause nehmen würden. Und da zeigt sich eben die unterschiedliche Sichtweise sehr deutlich. Da standen mehrere Ferrari auf dem Bürkliplatz, die einen Marktwert von deutlich über 10 Millionen Franken haben – pro Fahrzeug wohlverstanden. Aber keine dieser Raritäten wurde gewählt, nein, ein verhältnismässig normaler und auch nicht besonders seltener Jaguar XK 140. Natürlich ein superschönes Fahrzeug im neuwertigen Zustand, aber eben…..

ZCCA Zürich Classic Car Award 2017. Sieger des Publikumspreises, ein Jaguar XK 140

ZCCA Zürich Classic Car Award 2017. Sieger des Publikumspreises, ein Jaguar XK 140 

Neben vielen hochkarätigen Oldtimern wie Rolls Royce, Bentley, Aston Martin, Maserati, Delahaye usw. gab es auch Autos, die früher zum täglichen Strassenbild gehörten. Ein Vertreter, der mit seinem Markennamen dieser Gattung Autos alle Ehre macht war ein Volkswagen Käfer. Käfer nannte man die Autos ihrer Form wegen, die offizielle Bezeichnung aber war Volkswagen Typ 1. Davon gab es Millionen, nach Produktionsende in Deutschland wurden die Krabbler in Brasilien und Mexiko weitergebaut bis 2003. Autos also, die Gebrauchsfahrzeuge waren und entsprechend bewegt und genutzt wurden. Millionen verschwanden wieder, wurden vom Rost zerfressen, vergammelten und wurden schliesslich verschrottet. Nicht so der Käfer von Andy Etter. Das Auto gehörte seiner Grossmutter und scheint der Liebling der Familie gewesen zu sein, denn der Wagen sieht noch genau so jugendlich frisch aus wie am ersten Tag, man könnte fast meinen er sei erst gestern vom Band gerollt. Aber der 1966 gebaute 1300er Käfer ist noch immer in unrestauriertem Originalzustand. An der MythenClassics 2016 erzielte dieser Wagen den ersten Preis, für eine Auszeichnung auf dem Bürkliplatz hat es leider nicht gereicht. Schade, er hätte es verdient.

Ein Sonderthema war Ferrari gewidmet. Die Sportwagenmarke aus Maranello feiert ja bekanntlich dieses Jahr ihr 70-jähriges Jubiläum. So stand dann auch eine imposante Reihe hochkarätiger Vertreter vor dem prächtigen Gebäude der Schweizerischen Nationalbank. Es schien, als würden die teuren Autos vom Geld förmlich angezogen. Es gab dann auch eine eigene Kategorie, wo nur Ferraris bewertet wurden. Da standen gleich zwei Modelle 250 GT SWB und weitere äusserst seltene Fahrzeuge, das Rennen machte aber ein Rennwagen und nicht irgend einer. Einer von 3 gebauten Ferrari 312P aus dem Jahr 1969. Ein gewaltiges Fahrzeug – aufregend, schön – und laut.

ZCCA Zürich Classic Car Award 2017. Best of Show, der Ferrari 312P aus dem Jahr 1969ZCCA Zürich Classic Car Award 2017. Best of Show, der Ferrari 312P aus dem Jahr 1969

ZCCA Zürich Classic Car Award 2017. Best of Show, der Ferrari 312P aus dem Jahr 1969 

Der Ferrari 312P war 1969 der Versuch, einen zweisitzigen Sportwagen mit Formel 1 Technik zu bauen, als Gegenstück zum Porsche 917. Leider aber liess die Zuverlässigkeit zu wünschen übrig und trotz Startplätzen in den vordersten Reihen mussten sich die Italiener geschlagen geben. Die Porsche waren zu gut. Das hier gezeigte Auto ist eines von zwei überlebenden, das damals an das NART-Team verkauft wurde. NART steht für North American Racing Team und der damals Verantwortliche, Luigi Chinetti, setzte den Rennwagen noch einige Jahre bei Rennen ein. 1970 wurde der Wagen zum Spider umgebaut, aber als er vor rund 10 Jahren in die Schweiz kam, wurde er instandgestellt und wieder mit der ursprünglichen Coupé-Karosserie versehen. Bei der Restauration wurde die Front- und Heckpartie bei Formtune GmbH, Daniel Albrecht, aus einer besonders leichten Glasfaser gefertigt, was eine Gewichtsreduktion von rund 50 kg brachte und das bei deutlich besserer Festigkeit.

ZCCA Zürich Classic Car Award 2017. Best of Show, der Ferrari 312P aus dem Jahr 1969

ZCCA Zürich Classic Car Award 2017. Best of Show, der Ferrari 312P aus dem Jahr 1969 

Eine späte Genugtuung für früher verpasste Erfolge ist der Titel Best of Schow am ZCCA – Zurich Classic Car Award 2017 auf dem Bürkliplatz in Zürich. Wir sagen auch, ein würdiger Sieger – optisch wie akustisch. Und im historischen Motorsport kann der Ferrari 312P ja vielleicht  Siege einfahren die ihm früher vergönnt waren, denn er wird nicht nur an Shows gezeigt, sondern eben auch auf den Rennstrecken dieser Welt eingesetzt. Wir wünschen viel Erfolg. Alle weiteren Infos zum ZCCA gibt es auf der Website des Veranstalters www.zcca.ch.

ZCCA Zürich Classic Car Award 2017. Der Siegerpokal für den Ferrari 312P als Best of Show

ZCCA Zürich Classic Car Award 2017. Der Siegerpokal für den Ferrari 312P als Best of Show 

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3 Gedanken zu „ZCCA – Zurich Classic Car Award 2017

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