Der FIAT S.61 war die Rennausführung des baugleichen Typs Gran Turismo, der eigens für den amerikanischen Markt gebaut wurde. 5 Exemplare der Rannausführung wurden gebaut und erfolgreich vom damaligen FIAT-Rennteam in den USA eingesetzt. Der hier gezeigte Wagen kann als Vorfahr der modernen Rennfahrzeuge angesehen werden und ist quasi der Urahn der heutigen Formel 1 Fahrzeuge. Das gewichtsreduzierte Chassis wurde mit einem 4 Zylinder-Reihenmotor mit 10’087 ccm bestückt. Der Motor leistete 115 PS bei 1’800 Umdrehungen. Das reichte für eine Geschwindigkeit von 150 km/h. Der Antrieb erfolgte über zwei mächtige Ketten auf die Hinterachse. Aus heutiger Sicht eher bescheiden für ein Rennfahrzeug, aber auf den damaligen Strecken brauchte es eine gehörige Portion Mut, dieses Fahrzeug am Limit zu bewegen. Entsprechend viele Unfälle gab es, oftmals mit schlimmen Folgen für die Besatzung. Zwischen 1908 und 1912 wurde der Wagen mit Fahren wie Caleb Bragg, Teddy Tetzlaff und dem amerikanischen Rennpionier David Bruce-Brown eingesetzt, der den Wagen damals bekannt machte. Am Grand Prix in Savannah, Georgia, erreichten die FIAT die Plätze 1 und 3, in Indianapolis 1911 den 3. Platz, sowie jeweils die 1. Plätze am Rennen in Santa Monica und am Grand Prix der USA in Milwaukee 1912. Auch den Grand Prix von Frankreich gewann ein FIAT Tipo S.61 mit Victor Hemery am mächtigen Lenrkad. Noch bis weit in die Zwanzigerjahre nahmen diese Wagen an Rennen und Wettbewerben teil und fuhren Siege ein.
FCA Heritage hat den hier gezeigten Wagen vor einigen Jahren behutsam und sehr sorgfältig restauriert und wir müssen sagen, das Resultat ist perfekt. So wurde dieser FIAT S.61, der letzte von den fünf gebauten, unser Favorit und Liebling an der Auto e Moto d’Epoca in Padua. Weitere Details zum Fahrzeug und der Geschichte gibt es auch auf deutsch bei FCA Heritage nachzulesen.