2016: Arosa ClassicCar 2016 (CH)

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Viel war los am ersten September-Wochenende in diesem Jahr und es war uns leider nicht möglich, alle Events zu besuchen. Pflicht ist jedoch die Arosa ClassicCar, die vom 1. bis 4. September bereits zum 12. Mal stattfand. Dieser Top-Event gehört ganz klar zum Besten, was die Oldtimer-Rennszene in der Schweiz zu bieten hat. Auch für uns als Fotografen bietet Arosa eine einmalige Kulisse inmitten der Bündner Bergwelt und da wir jeweils während der ganzen Veranstaltungsdauer in Arosa sind, bleibt auch mal etwas Zeit zum ausruhen und entspannen. Zudem bietet das Fahrerlager immer viele Möglichkeiten für interessante Gespräche mit Fahrern.

Fredi Vollenweider und Harald Demuth

Arosa ClassicCar 2016: Fredi Vollenweider und Harald Demuth

Traditionsgemäss beginnt die Arosa ClassicCar mit dem Corso durch Arosa, hinauf nach Innerarosa und wieder zurück. Das ganze Dorf ist auf den Beinen und steht entlang der Strecke und begrüsst die Fahrer. Eine super Idee und ein perfekter Auftakt zu dieser Veranstaltung, so kommt schon richtig Stimmung und Vorfreude auf die Trainings- und Rennläufe auf. Auch die Restaurants sehen das sicher gerne, lohnt es sich doch, rechtzeitig einen guten Platz zu ergattern, denn schnell sind die guten Plätze besetzt. Schon oft hat es am Corso geregnet, da ist ein Platz im Trockenen um so angenehmer. Dieses Jahr aber waren die Wetterverhältnisse perfekt, trocken und mild, schon am Morgen reichte ein T-Shirt. Um so mehr Freude kam natürlich auf, denn die Prognosen waren bis Sonntagnachmittag sehr gut und es blieb dann auch bis am Abend trocken.

Am Freitagmorgen kurz nach 08:00 Uhr wurde die Strecke zwischen Langwies und Arosa erstmals für den öffentlichen Verkehr gesperrt  und um 08:25 Uhr startete das Rennfeld 1 zum ersten Trainingslauf. Die rund 160 Fahrzeuge waren in 5 Gruppen aufgeteilt. Als Vorhut preschten jeweils die Audi-Renntaxis die Strecke hoch und das Schlusslicht bildete jeweils die Motorradgruppe mit 11 Motorrädern. Renntaxis waren dieses Jahr nicht mehr so viele unterwegs wie in den vergangenen Jahren, wurden aber dafür von Profis gefahren wie Harald Demuth, Timo Scheider, Nico Müller, Marco Werner, Rahel Frey, Frank Biela, Stig Blomqvist und Edward Sandström. Das ging dann ganz schön heftig zur Sache und die Beifahrer strahlten noch mehr als die Sonne am Himmel. Die R8 waren besonders spektakulär, aber auch der RS6, von Harald Demuth gefahren, war nicht langsamer.

Audi Renntaxi Arosa ClassicCar 2016. Ein RS 6, gefahren von Harald Demuth, hier beim Posten 30

Audi Renntaxi Arosa ClassicCar 2016. Ein RS 6, gefahren von Harald Demuth beim Posten 30

Nach den ersten beiden Rennfeldern wurde die Strecke wieder für eine knappe halbe Stunde geöffnet. So konnten wir an einen anderen Ort an der Strecke gelangen und von einer anderen Perspektive aus fotografieren. Die Trainingsläufe forderten leider bereits die ersten Opfer, glücklicherweise blieb es aber immer bei Materialschaden, wenn teilweise aber doch etwas gröber. Erwischt hat es auch den Sieger des letzten Jahres, den Lokalmatador Roger Moser. Im oberen Teil der Strecke geriet er rechts von der Strasse ab und schlug in die Böschung ein. Der Martini MK 28 BMW Formel 2 wurde erheblich beschädigt. Ärgerlich, aber Hauptsache Roger blieb unverletzt. Anfänglich bestand noch Hoffnung auf eine Reparatur, aber leider wurde nichts daraus und an den beiden Renntagen gab es somit einen Zuschauer mehr.

Zwischenfälle gibt es im Rennsport leider immer, schwierig wird es teilweise auch für die Organisation, weil der Zeitplan schnell durcheinander gerät. Das hat in Arosa aber perfekt geklappt und das erfahrene Team um OK Präsident Markus Markwalder (Mitte) hat wirklich einen hervorragenden Job gemacht. Man macht sich sehr oft keine Gedanken, was es alles braucht, um so einen Anlass durchzuführen. Nebst sehr viel Material waren über die Tage mehr als 400 Personen im Einsatz – und es braucht jeden Einzelnen, vom OK Chef bis zur Hilfskraft. Wichtig sind auch die weit über hundert Streckenposten, ohne die wäre die Arosa ClassicCar und viele andere Rennen nicht möglich. Traditionell kommen jeweils die Streckenposten vom Salzburgring nach Arosa, Profis, die wissen, um was es geht. So auch Manfred und Peter am Posten 49. Auch die beiden Speaker Detlef Krehl (links) und Gieri Maissen (rechts von Ela Lehmann) hatten lange Arbeitstage und unterhielten die Zuschauer auf lockere und sympathische Art. Die beiden sind auch immer für einen Spass zu haben. Eine Herausforderung ist auch, die Fahrzeuge in der richtigen Reihenfolge starten zu lassen. Walter Gigli war dafür am Start zuständig und sortierte die ankommenden Fahrzeuge so, dass beim Start keine Verzögerungen entstanden.

Am Freitagabend gab es wie jedes Jahr auf dem Weisshorn ein Nachtessen. Bei klarem Wetter ein besonderes Erlebnis, denn man kann den herrlichen Sonnenuntergang auf 2’650 Metern über Meer geniessen.

Der Samstag verlief im Wesentlichen gleich wie der Freitag, aber es wurden erstmals die Zeiten gemessen. Grundsätzlich ist die Arosa ClassicCar eine Gleichmässigkeitsprüfung, d.h. es müssen 2 Läufe in möglichst der gleichen Zeit gefahren werden. Profis schaffen das mit wenigen Hundertstelsekunden Differenz. Die Richtzeiten variieren natürlich, die Formel-Fahrzeuge benötigen für die 7,3 km lange Strecke mit 76 Kurven weniger Zeit als Vorkriegsfahrzeuge. Die schnellsten Zeiten wurden denn auch von Formel-Fahrzeugen erreicht. Schon 2005 fuhr Toni Seiler auf einem March in 4 Minuten und 26 Sekunden von Langwies nach Arosa und diese Zeit blieb als Streckenrekord bestehen bis 2015. Dann kam Thomas Amweg mit seinem gelb-weissen RALT RT 1 und schaffte die Strecke in der fantastischen Zeit von 4:17:83.

Arosa ClassicCar 2016 Thomas Amweg auf seinem Ralt RT 1 bei der Anfahrt auf den Posten 49

Arosa ClassicCar 2016 Thomas Amweg auf seinem Ralt RT 1 bei der Anfahrt auf den Posten 49

Der Name Amweg verpflichtet ja auch, denn der Vater von Thomas, Fredy Amweg, gilt als ungekrönter Schweizer Bergkönig. Mit anderen Worten: Wie der Vater, so der Sohn. Neben der schnellen Fahrt von Thomas Amweg gab es aber jede Menge Spektakel auf der Strecke. Ruedi Schawalders mächtiger American La France mit einem Hubraum von 14,5 Litern liess jeweils mächtig Dampf ab, das Kühlwasser auf dieser Höhe hat einen niedrigeren Siedepunkt als im Flachland und das kam deutlich zum Ausdruck. Da dürfte der Wasserverbrauch grösser gewesen sein als der Benzinverbrauch.

Arosa ClassicCar 2016. Der riesige American La France von Ruedi Schawalder dampft gehörig.

Arosa ClassicCar 2016. Der riesige American La France von Ruedi Schawalder dampft gehörig.

Auch schon einen hohen Bekanntheitsgrad hat Sue Darbyshire aus England. Sie bewegt einen Morgan Super Aero, auch Three Wheeler, äusserst schnell. Kurt Kaufmann, ebenfalls schon seit vielen Jahren auf einem fast gleichen Gefährt an vielen Rennen unterwegs meinte: Da hast du keine Chance, die fährt wie der Teufel. Das ist tatsächlich so und die Linie beim Posten 30 unterhalb von Litzirüti hat Sue perfekt erwischt.

Arosa ClassicCar 2016. Sue Darbyshire auf einem Morgan Super Aero in der Linkskurve beim Posten 30

Arosa ClassicCar 2016. Sue Darbyshire auf einem Morgan Super Aero in der Linkskurve beim Posten 30

Am Samstag hinkte man dem Zeitplan teilweise hinterher, da sehr viele Besucher mit dem eigenen Auto nach Arosa fuhren. Das gibt natürlich Probleme, da die vielen Autos nirgends geparkt werden können. Rennleiter Ueli Schneiter (Mitte) hat aber auch diese Situation mit seinem Team souverän gemeistert.

In den Rennpausen unterhielt der Motorrad-Stuntfahrer Chris Rid die Zuschauer im Zielbereich mit seinen Fahrkünsten. Man hatte fast den Eindruck, als könne er die Physik austricksen.

Stuntdriver Chris Rid an der Arosa ClassicCar 2016

Stuntdriver Chris Rid an der Arosa ClassicCar 2016

Am Sonntagnachmittag ging die 12. Arosa ClassicCar denn auch schon wieder mit der Siegerehrung zu Ende und man konnte rundum zufriedene Gesichter sehen. Freuen wir uns auf nächstes Jahr. Ueli Schneiter zeigt in seinem Einsatzfahrzeug die grüne Flagge für die 13. Arosa ClassicCar. Es lohnt sich wirklich, sich diesen Event einmal live anzuschauen, aber bitte mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen, ist viel bequemer. Weitere Infos zur Strecke, Ranglisten und sonstigen Informationen findet man direkt beim Veranstalter, dem Verein Arosa ClassicCar, www.arosaclassiccar.ch.

Rennleiter Ueli Schneiter gibt die Strecke von Langwies nach Arosa wieder für ein Jahr frei

Rennleiter Ueli Schneiter gibt die Strecke von Langwies nach Arosa wieder für ein Jahr frei

 

Galerie 1, Corso, Fahrerlager, Menschen und Gesichter, Motorräder und Diverses

People und Gesicher an der Arosa ClassicCar 2016

Galerie 2, Autos auf der Strecke

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Kurzes Video, aufgenommen am Posten 49

4 Gedanken zu „2016: Arosa ClassicCar 2016 (CH)

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