Bereits zum vierten Mal luden das Verkehrshaus Luzern und Zwischengas zum Internationalen Treffen von Kunststoffautos. Ein bunter Event mit vielen sehr interessanten Fahrzeugen, die eben alle etwas gemeinsam haben – eine Kunststoffkarosserie. Ein Werkstoff, der noch heute teilweise belächelt wird, im heutigen Automobilbau aber eine enorm wichtige Rolle spielt, denn bei allen modernen Autos ist der Anteil an nichtmetallischen Komponenten recht hoch, auch bei Premium-Marken. Auch der Rennsport wäre ohne Kunststoff undenkbar.
Spotten wir also nicht über diese ‘Plastikautos’ sondern sehen sie als einen wichtigen Meilenstein im Automobilbau und denken dabei an die ehemalige DDR und den Trabant – auch Trabbi – der für eine gewisse Massenmobilität gesorgt hatte. Schade, dass am diesjährigen Treffen kein einziger anwesend war. Überhaupt waren deutsche Autos, ausser einem Isdera Spyder i33, nicht vertreten, dabei gab es in den Fünfzigerjahren in der Zeit des Wirtschaftswunders in Deutschland viele kleine Hersteller von meist auch kleinen Autos.
Fantastic Plastic Luzern und Einsiedeln, 04.06.2016. Isdera Spyder i33
Bleiben wir bei den Nationen am Treffen und man stellt fest, dass von den etwa 90 Fahrzeugen gut 75% englischer Provenienz waren. Etwa 15% waren französische Autos, vor allem die Alpine A 110, 310 und 610 waren neben einigen Talbot Murena gut vertreten, der Rest war amerikanisch, wobei der Kellison J5 sicher das spektakulärste Fahrzeug war. Mit einem Pontiac 428 Big Block V8 Motor bestückt, passte auch die Akustik zur Optik. Das Publikum gab diesem Fahrzeug die meisten Stimmen, was dem Kellison den Sieg einbrachte.
Fantastic Plastic Luzern und Einsiedeln, 04.06.2016. Der Kellison J5 aus den Sechzigerjahren sieht fast aus wie von einem anderen Stern. Die Kunststoffkarosserie sieht aus wie Aluminium – ist aber eben aus ‘Fantastic Plastic’.
Treffpunkt war am Samstagmorgen der Innenhof des Verkehrshauses in Luzern, wo die Fahrzeuge ausgestellt wurden. Im Laufe des Vormittags wurde zur Fahrt nach Einsiedeln gestartet, Treffpunkt waren die Parkplätze bei den Sprungschanzen. In Einsiedeln konnte man die Anlagen der Schanzen besichtigen und es gab eine Führung im Kloster. Nach dem Mittagessen ging die Fahrt wieder zurück nach Luzern ins Verkehrshaus, wo das gemeinsame Nachtessen und die Preisverteilung stattfand.
Ein sehr gut gemachter Event, ein interessantes Thema, wir freuen uns auf nächstes Jahr. Weitere Infos bei www.verkehrshaus.ch und www.zwischengas.com
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