Im PS.SPEICHER in Einbeck fanden vom 26. Bis 28. Juli 2019 die Einbecker Oldtimertage und die PS.SPEICHER-Rallye statt. Gleichzeitig wurde der 5. Geburtstag des PS.SPEICHER gefeiert. Das war für uns Anlass genug, den Event wie schon letztes Jahr wieder zu besuchen, denn was das Team des PS.SPEICHER auf die Beine stellte, war einfach grossartig und ist absolut einen Besuch wert. Ein richtiges Oldtimer-Fest für Gross und Klein, zu dem auch viele Einwohner Einbecks kamen und mitfeierten. Auf dem grosszügigen Gelände des PS.SPEICHER gab es zahlreiche Stände mit Verpflegung und Getränken. Vor allem Bier wurde gerne getrunken, Einbeck hat ja eine lange Biertradition. Bereits im 14. Jahrhundert war der Bierhandel für die Stadt Einbeck bedeutungsvoll. Jeder Einbecker Vollbürger hatte das Recht, Bier zu brauen und so gab es 700 Brauherren. Der Rat der Stadt kaufte die Überproduktion auf und sorgte für deren Vermarktung im gesamten deutschen Raum und im Ausland von Amsterdam im Westen bis Reval im Osten. Die älteste noch vorhandene Rechnung ist datiert vom 28. April 1378 über den Verkauf von 2 Tonnen Einbecker Bier nach Celle. Das Bier schmeckt hervorragend und beim geselligen Zusammensitzen am Abend hat man sich denn ein paar Becher der Köstlichkeit genehmigt. Die Geschichte der heutigen Einbecker Brauhaus AG kann man hier nachlesen. Wir wollen uns aber wieder ganz den Einbecker Oldtimertagen widmen, denn deswegen sind wir ja nach Niedersachsen gefahren. Viele Teilnehmer reisten bereits am Freitagnachmittag an und am Abend traf man sich im Hof des PS.SPEICHER. Abgerundet wurde das Programm am Freitagabend durch einen Benzintalk mit Norbert Schroeder. Er ist Leiter des “Competence Center Classic Cars” beim TÜV Rheinland und ein wahrer Kenner klassischer Fahrzeuge. Norbert Schroeder hat sein Hobby „Oldtimer“ zum Beruf gemacht und in einem kurzweiligen Vortrag berichtete er zum Thema “Sichtweise und Umgang mit Oldtimern im Laufe der Zeit”.
Nach angeregten, interessanten und auch lustigen Gesprächen ging der erste Tag zu Ende und man konnte sich auf den Samstag freuen. Schon früh trafen die Teilnehmer aus der näheren Umgebung von Einbeck ein und machen sich bereit für die PS.SPEICHER-Rallye, die um 10.01 Uhr an der Rampe durch die Bürgermeisterin von Einbeck, Frau Dr. Sabine Michalek, gestartet wurde. Mit der Startnummer 1 ging das älteste Fahrzeug, ein in Berlin gebauter AGA aus den Zwanzigerjahren, an den Start. Die erste Etappe führte über 82 km durch die Gegend östlich von Einbeck mit Ziel Goslar. Letztes Jahr nahmen wir mit unserem Peugeot 504 Caruna teil, dieses Jahr entschieden wir uns für die Mitfahrt in einem Goliath Express 1100 aus dem Jahr 1958. Das tönt schnell, ist es aber nicht, der mit 6 Personen besetzte Kleinbus hat nur 40 PS und entsprechend gemächlich ging es vorwärts, vor allem an den Steigungen. Das war aber ganz gut und praktisch, denn ich amtete als Navigator und da blieb immer genügend Zeit, sich neben dem Fotografieren auch auf das Roadbook zu konzentrieren. Das ging also ganz gut und wir erreichten Goslar pünktlich, wo es das Mittagessen gab. Nicht etwa in einer langweiligen Gaststätte, nein, Monika Marchlewska und die Organisatoren vom PS.SPEICHER hatten sich etwas ganz Besonderes ausgedacht. Das ehemalige Bergwerk Rammelsberg, heute UNESCO-Weltkulturerbe diente als Restaurant. In der ehemaligen Werkstatthalle war für die Teilnehmer ein leckeres Buffet aufgebaut. Nach der Schließung des Erzbergwerkes Rammelsberg durch die PREUSSAG im Sommer 1988 verhinderte eine bürgerschaftliche Initiative einen Abriss der Bergwerksanlage und ermöglichten eine Neueröffnung als Besucherbergwerk. Bereits 1992 wurde das Erzbergwerk Rammelsberg als erste Industrieanlage in Deutschland von der UNESCO zusammen mit der Altstadt von Goslar zum Weltkulturerbe ernannt.
Die tausendjährige Stadt Goslar ist ein erlebnisreiches Ziel für eine Städtereise und liegt zudem in herrlicher Natur direkt am Harz. Ihr besonderes historisches Flair und ihre kulturellen Schätze machen die Kaiserstadt zu einem Anziehungspunkt für viele Besucher aus Nah und Fern. Die prächtigen Gebäude der Altstadt zeugen vom Reichtum und der Bedeutung, die Goslar schon vor vielen Jahrhunderten hatte. Leider blieb für uns zu wenig Zeit, uns alles anzuschauen, denn wir mussten schon früh wieder los, um die Teilnehmer auf der zweiten Etappe der Rallye zurück nach Einbeck zu fotografieren. Natürlich gehörten auch Sonderprüfungen und Stempelkontrollen zur Rallye. Pflicht war das natürlich nicht, aber die meisten dürften das volle Programm absolviert haben. Wir fuhren ausser Konkurrenz mit, sahen uns aber den einen oder anderen Post an. Da musste beispielsweise mit den Rädern der rechten Fahrzeugseite zwischen zwei Reihen Holzklötzen gefahren werden, ohne dass die Klötze berührt wurden. Das klappte nicht bei allen und man musste aufpassen, dass einem die Holzstücke nicht gegen die Füsse geschleudert wurden. Ging aber alles gut, ausser den Holzklötzen kam niemand zu Schaden. Auf der Weiterfahrt sagte unser Fahrer, Christoph Natke, dass die Bürgermeisterin (als Beifahrerin) hinter uns fahre, er also für einmal vor ihr sei. Ein breites Grinsen verriet aber, dass er das nur scherzhaft meinte und bald wurden wir vom Mercedes 280 SL auch überholt. Etwas später tauchte ein prominenter Teilnehmer hinter uns auf. Det Müller, bekannt als Moderator des Automagazins ‘GRIP – das Motormagazin’ bei RTL. Er und seine Begleiter waren als ‘Ärzte’ verkleidet und die weissen Kittel passten gut zum ebenfalls weissen Ford Transit Mk I. Det ist ja bekennender Ford Transit-Fan und dieses Modell hatte es ihm besonders angetan, denn die Fahrertüre ist eine Schiebetüre und man darf mit offener Türe fahren. Det hat die Fahrt sichtlich genossen. Gegen Abend waren alle Rallye-Teilnehmer wieder wohlbehalten in Einbeck angekommen.
Erstmals wurde das Rahmenprogramm in diesem Jahr durch ein Street Food Open Air ergänzt. Rund um das Kassenhaus und den Parkplatz luden zahlreiche rollende Küchen und mobile Verpflegungsstände zum kulinarischen Genießen und Verweilen ein. So konnte man sich ganz bequem und schnell von den über 150 Kilometern Rallye-Strapazen erholen, bevor man sich nach einer Erfrischung im Innenhof traf zu Gesprächen und der anschliessenden Siegerehrung, die kurz nach 21.00 Uhr folgte. Der zweite Stargast der Einbecker Oldtimertage, der Kabarettist Jürgen Becker, hatte einen kurzen Auftritt. Auch Karl-Heinz Rehkopf und seine Gattin Gabriele sprachen zu den Gästen, bevor die Preise und Pokale vergeben wurden. Nach dem angekündigten grossen Feuerwerk folgte eine besondere Überraschung. Auf einem APE-Dreirad wurde eine riesige Torte vor die Bühne gefahren. Der sichtlich gerührte Karl-Heinz Rehkopf durfte dann zusammen mit seiner Frau die Torte anschneiden und unter den Gästen verteilen. Der unterhaltsame Abend dauerte mit Livemusik der Gruppe ‘update 4’ bis nach Mitternacht. Die Geburtstagsparty war öffentlich und kostenlos, es konnten also auch die Einwohner von Einbeck teilnehmen. Der Vorplatz war bis nach Mitternacht noch sehr gut besucht. Auch der Sonntag gehörte den Einbeckern, denn die 180 Teilnehmerfahrzeuge der Einbecker Oldtimertage und weitere rund 170 Fahrzeuge fuhren einen Corso durch Einbeck, angeführt von Karl-Heinz Rehkopf mit der Benz Victoria von 1894, dem ältesten zugelassenen Fahrzeug Deutschlands, DREAM-CARS.CH hat über die Zulassung vom 11. April 2019 berichtet.
Der Corso führte vom PS.SPEICHER über die gleiche Strecke wie letztes Jahr, aber in die andere Richtung. Die Fussgängerzone wurde also am Ende des Corsos befahren. Kurz vor Mittag waren die ersten Fahrzeuge wieder zurück am PS.SPEICHER, die Einbecker Oldtimertage waren damit aber noch nicht zu Ende. Die Kleinwagen- und LKW-Depots waren geöffnet und konnten besucht werden, in einer benachbarten Halle und Freigelände gab es einen Flohmarkt und wer etwas mehr Geld ausgeben wollte, hatte die Gelegenheit, Motorräder und Fahrzeuge aus dem Fundus des PS.SPEICHER zu erwerben. Es also immer etwas los an den Einbecker Oldtimertagen. Der gesamte Event war perfekt organisiert, alles lief reibungslos, auch auf der Strasse. Das ist auch das Verdienst der beiden ‘PS.SPEICHER-Polizisten’, die mit ihren Motorrädern die Rallye und den Corso begleiteten. Gegen Abend leerte sich das Gelände und der Parkplatz des benachbarten Hotels FREIgeist und es kehrte wieder Ruhe ein. Wir gratulieren nochmals zum 5. Geburtstag und sagen Danke für die Gastfreundschaft. Es hat uns wieder sehr gut gefallen und wir kommen gerne wieder. Bis dann. Alle weiteren Informationen zum und über den PS.SPEICHER gibt es hier.
Am Sonntag wurde um 11.00 Uhr zum Corso durch Einbeck gestartet. Alle Bilder sehen Sie in dieser Galerie. Achtung, es sind 3 Seiten mit insgesamt über 500 Bildern.
In dieser Galerie zeigen wir Bilder von den Aktivitäten rund um den PS.SPEICHER sowie von der Ausfahrt am Samstag. Achtung, es sind insgesamt 3 Seiten mit über 400 Bildern.
Hallo “Schweizer”,
ihr habt ja mal wieder für tolle Nachtlektüre mit Augenschmaus gesorgt. Hoffentlich seit ihr nach den vielen hundert Bildern auch noch zum Essen und Mitfeiern gekommen. Wenn ich die Bilder so anschaue, seit ihr “schweizer Knipser” hier sehr willkommen. Eure tollen Bilder sind ja auch beste Werbung für diesen Anlass. Mir hat der Bericht wieder mal super gefallen. Schade dass nicht mehr Fans eure Arbeit und Bilder in einem kurzen Kommentar würdigen. Für mich sagen die Bilder mehr als tausend Worte. Ich werde euch treu bleiben. Liebe Grüsse vom Berg.
SQUADRA BIANCO AZZURRO, Roland Hufschmid, 6024 Hildisrieden.
Hallo Roland
Danke für Deinen Kommentar. Ja, wir waren jetzt schon vier Mal im PS.SPEICHER und haben viele Freunde dort. Sie schätzen auch, dass man so weit aus der Schweiz anreist und über den Event berichtet. Wir hoffen, dass wir nächstes Jahr auf ein paar Schweizer treffen. Es ist halt schon weit, aber es lohnt sich auf jeden Fall. Jetzt sind wir schon wieder an einem ganz anderen Ort, ab morgen sind wir an den Classic Days auf Schloss Dyck. Der Bericht folgt im Laufe der nächsten Woche. Bis dann, Euch in der Schweiz einen schönen 1. August und schon jetzt ein schönes Wochenende.
Herzliche Grüsse aus Grevenbroich
Fredi + Ela
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