2011: 4. Int. Militärfahrzeug-Treffen Full (CH)

Wenn sich Freunde historischer Militärfahrzeuge treffen, sucht man vergeblich nach hochglanzpolierten Fahrzeugen, im Gegenteil, manch ein Fahrzeug glänzt fast zu stark. Eigentlich ist ja jedes Auto und Fahrzeug ein Gebrauchsartikel, auf Militärfahrzeuge trifft diese Bezeichnung aber noch viel stärker zu. Viele Wagen waren nur einige Tage im harten Kriegseinsatz und blieben dann stehen, weil nutz- und wertlos. Nach dem Krieg bediente man sich dieser Fahrzeuge und setzte sie in der Landwirtschaft und Baubranche als Arbeitsgeräte ein. Erst viel später erkannte man auch in diesen Zeitzeugen erhaltenswertes Kulturgut und es entwickelte sich eine mittlerweile grosse Fangemeinde. So sind denn auch an den Treffen eine grosse Anzahl von Jeeps, Dodge und GMC vertreten. Viele in einem originalgetreuen Zustand, mit einer Vielzahl an Optionen und Zubehör. Auch die Besatzungen kommen vielfach in stilgerechten Uniformen angereist und verhelfen so diesen Treffen zu einem speziellen Ambiente.

So auch am Wochenende vom 01. – 03. Juli 2011 in Full, im Kanton Aargau, in unmittelbarer Nähe zu Deutschland. Full-Reuenthal ist auch bekannt für seine Festung, die in der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg erstellt wurde. Heute ist diese Festung öffentlich zugänglich und beherbergt ein sehr interessantes Museum www.festungsmuseum.ch  Das Militärfahrzeug-Treffen fand aber auf dem Gelände des benachbarten Militärmuseums statt www.militaer-museum.ch. In den ehemaligen Salz-Lagerhallen wurde während den letzten 25 Jahren eine imposante Sammlung von Militärgeräten zusammengetragen, darunter viele Fahrzeuge und vor allem Panzer. Der spektakulärste dürfte der deutsche Königstiger sein, der zur Zeit vom ‘Team Königstiger’ komplett neu aufgebaut wird www.koenigstiger.ch.

Das Gelände rund um die grossen Hallen war dann auch ein Abbild des Museums, denn etliche Teilnehmer kamen mit kettengetriebenen Fahrzeugen ans Treffen und sorgen so für eine grosse Vielfalt. Für die Zuschauer bestand sogar die Möglichkeit, in einem Schützenpanzer ein paar Runden mitzufahren, dank der trockenen Witterung eine sehr staubige Angelegenheit. Viele Gruppen in historischen Uniformen präsentierten militärische Handlungen, wie sie in der Zeit um den Zweiten Weltkrieg praktiziert wurden. Es war also immer etwas los und den Zuschauern wurde wirklich viel geboten.

Zum Schluss noch etwas in eigener Sache. Auch wir besitzen zwei Militärfahrzeuge, einen Ford GPW von 1943 (identisch mit Willys MB) und einen Dodge WC 52 mit Seilwinde und Anhänger von 1944. Das hat aber absolut nichts mit Kriegsverherrlichung oder ähnlicher Gesinnung zu tun. Es geht um die Technik und auch die Geschichten rund um die Fahrzeuge. Ohne die vielen Fahrzeuge der alliierten Truppen wäre wohl das Bild von Europa heute ein ganz anderes. Ob es ein schlechteres wäre kann glücklicherweise niemand sagen. Zudem herrschte auf dem Festgelände eine ausgezeichnete Stimmung und die grosse Besucherzahl bestätigt, dass es um Frieden und nicht um Krieg geht.

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