Der grösste Old- und Youngtimer-Markt der Schweiz gibt es nun schon seit über 40 Jahren. Anfänglich in Burgdorf, später auf dem Messegelände in Bern und seit 2002 im Forum Fribourg. Wir haben schon damals berichtet. Wenn man sich einen ‘modernen’ Teilemarkt anschaut und vergleicht mit einer Ausgabe aus den Achtzigerjahren, noch in Burgdorf, stellt man riesige Unterschiede fest. T-Shirts, Modellautos und allerlei Krimskrams gab es damals noch nicht, auch keine Teile für Autos, die noch vor ein paar Jahren gebaut wurden. Eben richtig alte Ersatzteile, meistens gebrauchte oder sogenannte NOS-Teile. Vor dem Besuch der Teilebörse schrieb man sich zuhause auf einen Zettel, was man so braucht, und los ging die Suche. Oftmals wussten die Händler überhaupt nicht, was sie anboten, da musste schon der Käufer genau Bescheid wissen. Das hatte auch ab und zu Vorteile. So kaufte ich an einer Zweirad-Börse in Pratteln vor vielen Jahren einen kompletten Zündmagneten für einen Peugeot aus den Zwanzigerjahren. Die kosteten schon vor 25 Jahren richtig viel Geld. Da der Magnet eben für ein Auto und nicht für ein Motorrad passte, zahlte ich nur 50 Franken. Es war also immer spannend und man war für manchen Tipp aus der Szene dankbar.

Das ist heute bezüglich Teilesuche nicht mehr so. Es überwiegen die Anbieter von markenspezifischen Teilen, oftmals neu hergestellt in unterschiedlicher Qualität, und eben Modellautos, Fashion und Automobilia. Weniger attraktiv sind die Märkte deshalb aber nicht, aber halt einfach anders. Zu dieser Wandlung hat sicher auch das Internet viel beigetragen. Ein riesiges Angebot an Teilen jeglicher Art steht rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr zur Verfügung. So paradox es klingt, aber der Online-Handel ist eine feste Grösse des Oldtimer-Marktes geworden. Heute zählt an einer Börse vielmehr der Kontakt mit Gleichgesinnten und die interessanten Gespräche. Auch die Social-Medias sind heute ganz wichtig, so kann auch jederzeit mit Leuten aus der Szene kommunizieren.

OTM Fribourg 2017. Interessante Gespräche am Stand des SHVF

Nach dem OTM Fribourg 2016 musste man schon fast befürchten, der Event könnte zu einer kleinen regionalen Messe verkommen. Die Halle war im hinteren Teil komplett leer und man hörte da und dort eher negative Stimmen. Das war dieses Jahr glücklicherweise nicht mehr der Fall, im Gegenteil, die Halle war wieder sehr gut gefüllt, im hinteren Bereich mit einer sehr schönen Ausstellung von einigen Dutzend Vorkriegsfahrzeugen. Händler sagten uns, dass sie auch günstiger ausstellen können, was das Geschäft natürlich belebt und das Angebot an Fahrzeugen vielfältiger macht. Am Samstag waren auch sehr viele Besucher in der Halle und dem Freigelände zu beobachten. Auch die Restaurants waren gut besucht und manch einer genoss ein für die Westschweiz typisches Fondue.

Fondueplausch am OTM Fribourg 2017

Am Stand des Swiss Car Registers waren 5 Rennwagen der Marke Griffon ausgestellt. Jean-Louis Burgnard baute in einer kleinen Werkstatt unweit von Genf ab 1970 diese Rennwagen. Urs Hauenstein, der sich als Rennfahrer mit der Marke Griffon sehr gut auskennt, war ebenfalls anwesend und konnte als aktiver Fahrer natürlich viele Fragen der interessierten Besucher beantworten.

OTM Fribourg 2017. Die Griffon-Ausstellung am Stand des Swiss Car Registers. Im Hintergrund mit der hellen Jacke Jean-Louis Burgnard und neben ihm Urs Hauenstein

Ein toller Event, gute Stimmung, viele nette Leute, abgesehen von einigen Taschendieben, die offenbar ihr Unwesen trieben. Über Lautsprecher wurden die Besucher ermahnt, ihre Wertsachen sicher in den Taschen zu verstauen. Ein Aussteller sagte uns, dass zwei Personen von der Polizei in Handschellen abgeführt wurden. Also auch da wurde anscheinend sehr gute Arbeit geleistet und es bleibt zu hoffen, dass die Bestohlenen wieder in den Besitz ihres Eigentums kommen. Das gibt es leider überall, wo sich viele Personen aufhalten. Weitere Infos gibt es auch auf der Website der Organisators und Veranstalters  www.oldtimer-teilemarkt.ch