Grandios – anders kann man das 4. Rossfeldrennen vom 23. – 25. September 2016, oder den Internationalen Edelweiss-Bergpreis Rossfeld in Berchtesgaden genannt, nicht bezeichnen. Wir sind ja an sehr vielen Events anwesend, aber etwas vom Schönsten für uns ist das Rossfeldrennen. Eine herrliche Landschaft und eine bei den Fahrern äusserst beliebte Strecke. Die 6 km lange Piste über den Ofnerboden, die Enzianhütte, hinauf zum Ziel auf den Ahornkaser. Die 700 Meter Höhenunterschied haben eine durchschnittliche Steigung von 9% und eine maximale Steigung von 13%. Kommt dazu, dass das herrliche Spätsommerwetter den Event perfekt ergänzten. Am Start waren rund 150 Autos und 7 Motorräder. Zeiten werden keine gemessen, es fahren also alle ‘just for fun’, für sich und die Zuschauer. Wer jetzt aber denkt, dass da auf den Obersalzberg gebummelt wird, irrt gewaltig. Da wird richtiger historischer Motorsport vom Feinsten geboten und sehr engagiert aber dennoch vorsichtig gefahren, wie das Bild unten des Opel Ascona 400 ex Walter Röhrl zeigt.
Walter Röhrl, eigentlich Rally-Fahrer, agiert als Botschafter des Rossfeldrennens und dieses Jahr war das Thema zum Rossfeldrennen ‘Walter Röhrl und seine Autos’. Eindrücklich, was da nach Berchtesgaden gebracht wurde. Als Highend-Fahrzeug kann sicher der Audi Sport quattro S1 angesehen werden. Das dreissigjährige Auto mit 476 PS lässt auch heute noch manchen Rennwagen alt aussehen. Und wenn ein Meister wie Walter Röhrl oder Harald Demuth ins Volant greift gibt’s Gänsehaut.
Auch das Porsche Museum brachte wieder viele originale Raritäten nach Berchtesgaden. Darunter einen frisch restaurierten und erst wenige Tage vor dem Rennen fertiggestellten roten 911er von 1965, mit dem damals Eberhard ‚Ebs‘ Mahle schon das Rossfeldrennen bestritten hatte. Es ist höchst interessant und spannend, die Geschichten und Anekdoten zu hören und im Vergleich zum heutigen Rennsport stellt man grosse Defizite fest. Der Kommerz und die vermeintliche Perfektion macht es eben nicht aus und die Komponente Mensch hat heute nur noch einen geringen Stellenwert. Auch wenn früher nicht alles besser war, der Rennsport war es.
So mangelt es am Rossfeldrennen denn nie an Rennfahrerprominenz und die Cracks von damals gibt’s gleich im Dutzend. Da waren eben Walter Röhrl, Christian Geistdörfer, Hans-Joachim Stuck, Harald Demuth, Eberhard Mahle, Sepp Greger jun., Klaus-Jürgen Pfeffer, Georg Distler, Georg Memminger, Rudi Lins um nur einige zu nennen. Und es sind Stars zum anfassen. Da gibt es keine Schranken und Bodyguards, nein, man kann mit den Fahrer diskutieren und auch der Spass kommt nicht zu kurz. Es geht ja nicht mehr um eine Weltmeisterschaft oder eine Rally Monte Carlo, die man unbedingt gewinnen will. Man ist eben dort und geniesst die lockere Stimmung.
Gefahren wurden am Samstag und Sonntag je 3 Läufe, am Schluss starteten jeweils die 7 Motorräder. Nach jedem Durchgang sammelten sich die Fahrzeuge im Zielgelände und fuhren dann geschlossen an den Start für den nächsten Lauf. Für Fahrzeuge mit Strassenzulassung bot sich auch die Möglichkeit, über die Rossfeld-Panoramastrasse zurück nach Berchtesgaden zu fahren. Wir sind das letztes Jahr auch gefahren in einem historischen Bus. Die Aussicht bis weit über Salzburg hinaus ist wirklich gigantisch und dieses Jahr bei dem Traumwetter natürlich besonders eindrücklich. Die 24 alten Busse unterschiedlichster Art, einer sogar offen, werden als stilvoller Transport für die Zuschauer eingesetzt. Eine super Idee und für sich schon eine Attraktion.
Die Organisatoren wünschen sich möglichst viele Zuschauer, Teilnehmer und Fotografen in historischen Outfits, denn das versetzt einem noch mehr in die Zeit von damals. Schon recht viele kommen diesem Wunsch nach und das gibt uns Fotografen natürlich zusätzlich gute Motive, vor allem im Fahrerlager. Auch die Motorradfahrer sehen in ihren Kleidern aus, als kämen sie direkt aus der Vergangenheit nach Berchtesgaden. Ein Bild, gemacht von Ela Lehmann in der Zielkurve, vermittelt diesen Eindruck besonders gut. Farblich etwas auf die Fünfzigerjahre getrimmt muss man wirklich zweimal hinschauen um festzustellen, dass das Bild im September 2016 gemacht wurde.
Die Tage vergingen wie im Flug und schnell war Sonntagabend. Nach dem Verladen der Fahrzeuge fand im Kurhaus von Berchtesgaden die Schlussfeier mit einem feinen Nachtessen statt. Es gab auch eine Siegerehrung, obschon die gefahrenen Zeiten nicht gemessen wurden. Beurteilt wurden die Autos und Motorräder nach Aussehen, Zustand optisch und technisch und auch das passende Outfit konnte eine gute Platzierung fördern. Nach dem Essen folgte die Tombola mit vielen attraktiven Preisen. Wir kauften auch wieder 5 Lose à 10 Euro. 2014 und 2015 gingen wir leer aus und wir sagten uns, einmal muss man ja Glück haben. Die erste Nummer wurde gezogen, wir waren weit weg, nicht einmal die Farbe des Loses stimmte. So ging das weiter, bis zur Nummer blau 0677. Die wurde eben nicht gezogen, dafür 0676. Wieder Pech, eins daneben. Zum Schluss kamen die beiden Hauptpreise, 2 wunderbare Jacken von FUEL LEGENDS in die Verlosung. Die erste Ziehung, wieder weit daneben. Dann das letzte Los, die Nr. blau 0642. Und genau diese Nummer lag auf meinem Tisch – Volltreffer. Die Jacken, exklusiv, perfekt in Handarbeit gemacht und nummeriert, sind wirklich spitzenmässig. Auf der Rückreise gingen wir nach Traunstein zu Tom Bogner und holten die Jacke ab. Welch Glück, sie passt mir wie angegossen. Wäre das nicht so, würde extra eine Jacke auf Mass angefertigt oder angepasst. So hat man also wirklich ein ganz feines Kleidungsstück mit einem Höchstmass an Tragkomfort – eben DIE JACKE DES FAHRERS.
Sehr originell sind die Themenboxen, die Klaus-Jürgen Pfeffer, Architekt aus Köln, anfertigt. In einem Rahmen ist eine Aussparung, in der sich eine Szene mit alten Autos befindet. Extra für das Rossfeldrennen hat Klaus eine Box für Joachim Althammer angefertigt und von allen anwesenden Rossfeld-Legenden und prominenten Fahrern signieren lassen. Wer sich für eine Themenbox interessiert, findet auf der Website von Klaus-Jürgen Pfeffer alle nötigen Infos.
So ging das 4. Rossfeldrennen zu Ende. Über 10’000 Zuschauer reisten an den beiden Tagen nach Berchtesgaden und so dürfte auch die Kasse stimmen, denn der Reinerlös fliesst vollumfänglich der Lebenshilfe BGL zu. Verwendet werden die Einnahmen für den Neubau eines behindertengerechten Wohnheims. Eine super Sache und vor diesem Hintergrund dürfte sicher der eine oder andere Euro etwas lockerer in der Tasche gelegen haben. Es hat uns wieder enorm Spass gemacht, obschon für uns die beiden Tage Arbeit bedeutete. Die Nachbearbeitung wird nochmals einige Stunden in Anspruch nehmen aber es lohnt sich jedes Mal. Schon die vielen Kontakte zu Fahrern, Zuschauern und Helfern sind es Wert, auch in 2 Jahren wieder, wenn das 5. Rossfeldrennen am letzten September-Wochenende über die Bühne gehen wird. Auch wir sagen danke an Joachim Althammer und seine rund 250 Helfer. Toll gemacht und ein Erlebnis, das man jedem wirklich empfehlen kann. Viele weitere Informationen, Bilder, Startlisten usw. gibt es bei www.rossfeldrennen.de
Im Webshop stehen rund 2’500 Bilder in Originalauflösung, unbearbeitet und selbstverständlich ohne Wasserzeichen bereit. Damit das Suchen einfacher wird, sind die Bilder in verschiedenen Untergalerien abgelegt.
Galerie 1, 200 Bilder vom Rennen, Fahrerlager, den Bussen und Motorrädern
Galerie 2, 120 Bilder, wir nennen es Menschen und Gesichter. Hier steht eben ein oder mehrere Gesichter im Mittelpunkt
Pingback: Vorschau: Rossfeldrennen Berchtesgaden, 28. – 30.09.2018 | DREAM-CARS.CH
Meine Lieben, klasse Fotos und ein toller, treffende Kommentare!
Leider von “unserem” 911er mit der Start-Nr. 100 kein “Actionfoto”!
Liebe Grüße, Anne & Klaus
Hallo Anne, hallo Klaus
Danke für Euren Kommentar. Das Actionfoto ist in der Tat nicht ganz so dynamisch. 😉 Wir kämpften uns extra nach oben in die Zielkurve und wer sitzt im ‘100er-911er’, Eberhard Mahle. Da blieb nichts anderes übrig, als unten beim Fahrerlager ein Bild zu schiessen, aber eben, die Dynamik könnte besser sein 😉 Das Bild ist übrigens in der ersten Galerie.
http://www.dreamcar.ch/wp-content/gallery/2016-rossfeld-autos-motorraeder/Rossfeldrennen-2016-Berchtesgaden-152.jpg
Herzliche Grüsse aus der Schweiz
Ela + Fredi
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Das Rossfeldrennen – ein Stelldichein der besonderen Art … Nicht nur als Zuschauer, nein auch als Fahrer! Freude und Herzlichkeit wohin man schaute und um das das zu erleben, hat sich die Reise nach Berchtesgaden gelohnt. Ich hoffe, dass ich für 2018 wieder eingeladen werde …
Ja Charly, das hoffen wir auch. Dein ‘Schreihals’ ist ja beim Publikum besonders beliebt, auch Dein engagierter Fahrstil. Das macht richtig Freude.
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